Die Milling Academy der Bühler AG in Uzwil, Schweiz

Die Zukunft der Müllerei-Ausbildung

Die Milling Academy der Bühler AG in Uzwil, Schweiz
Mühle
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Interview

Die Zukunft der Müllerei-Ausbildung

Die Milling Academy der Bühler AG in Uzwil, Schweiz

Veröffentlicht am: 
3
April
2024
Lesezeit:
0
Min
Bild von: 
Sabine Kemper
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3
April
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Mit seinen Ausbildungszentren weltweit setzt die Bühler Group auf lebenslanges Lernen. Allein in Uzwil besuchen jährlich rund 500 Teilnehmer aus 80 Ländern Kurse der Milling Academy. Mit ihrem neuen Leiter Dario Grossmann sprach Mühle + Mischfutter über die Zukunft der Ausbildung.

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Die Milling Academy in Uzwil liegt am Rande des Betriebsgeländes der Bühler AG, direkt neben der Schulmühle, welche auch zu dem Ausbildungszentrum gehört. Hier am Standort haben jahrelang der Müllereinachwuchs und die Fachkräfte der Branche ihr Wissen erweitert, Ideen ausgetauscht und Erfahrungen gesammelt. Wissbegierige aus der ganzen Welt lernten in den Räumen und an den Maschinen der Mühlenindustrie alles über die Prozesse der Getreideverarbeitung. Nun wird die Schule bald umziehen und näher an die neuen Anwendungs- und Trainingszentren rücken. Damit vereint Bühler seine Kompetenzen für zukunftsfähige Produkte und Prozesse an einem Standort. „Jeder sollte offen und bereit sein, Neues zu lernen. Die Branche entwickelt sich ständig weiter. Die Fähigkeit, Neues zu lernen, wird immer wichtiger“, so Dario Grossmann. Er begann seine Ausbildung 2011 bei Bühler und lernte in seiner beruflichen Laufbahn Mühlenbetriebe und -mitarbeiter auf unterschiedlichen Kontinenten kennen.  

Dario Grossmann, Leiter Milling Academy Bühler Group, ist seit 2011 bei der Bühler Group und leitete die letzten Jahre ein Technologieteam in China.  Foto: Bühler

M+M: Wie sind Sie zur Müllerei gekommen und was haben Sie in der Mühlenbranche in den letzten Jahren erlebt?

Dario Grossmann: Im Jahr 2011 begann ich als Anlagen- und Apparatebauer bei Bühler Uzwil. In den ersten zwei Jahren meiner Ausbildung ging es ums Schweißen und Metallbearbeiten. Die letzten zwei Jahre hatte ich die Möglichkeit, mich auf die Prozesstechnologie zu spezialisieren und in einer „Bühler-Mühle“ eines Kunden zu lernen. Danach sammelte ich Erfahrung bei Inbetriebsetzungen von Spezialmühlen wie Hafer-, Mais- und Sojamühlen. Ich erwarb dann in Deutschland den Meistertitel und schloss die Schweizerische Müllereischule in St. Gallen ab. Nach der Müllereifachschule setzte ich meine Funktion als Reiseobermüller fort und setzte Mühlen auf der ganzen Welt in Betrieb. Die letzten zwei Jahre war ich in China in der Stadt Wuxi als Teammanager eines Cross-Business-Unit-Teams tätig. Das war während der Corona-Pandemie. Seit März 2023 bin ich zurück in der Schweiz und habe die Möglichkeit, die Milling Academy zu leiten.  

M+M: Wie schätzen Sie die Bedeutung der Ausbildung für die nächste Generation von Müllern?

Dario Grossmann: Nachdem ich in mehr als 50 Ländern gearbeitet habe, bin ich mir des unterschiedlichen Ausbildungsniveaus in verschiedenen Teilen der Welt und auch bei verschiedenen Menschen bewusst. Ich bin fest davon überzeugt, dass Schulungen eine Perspektive und einen Arbeitsweg bieten, insgesamt ein noch höheres Niveau zu erreichen. Denn letztendlich geht es um die Lebensmittelsicherheit und die Lebensmittelverfügbarkeit. Das heißt, wir müssen den Mahlertrag noch weiter verbessern. Weltweit mangelt es an gut ausgebildeten Müllern. Deshalb sollten wir die Mühlenindustrie modern und interessant gestalten. Es ist doch eine schöne Aufgabe, Menschen mit sicheren Grundnahrungsmitteln zu versorgen.

M+M: Können Sie einen Überblick über das Engagement von Bühler für die Ausbildung in der Mühlenindustrie geben?  

Dario Grossmann: Wir haben viel in das neue Bühler Energy Center investiert. Dort konzentrieren wir uns auf lebenslanges Lernen. Die Lehrlingsausbildung hat da neue Räumlichkeiten bekommen, die „state of the art“ sind und eine optimale Ausbildung ermöglichen. 2025 wird dann auch die neue Milling Academy bereit sein, ihre Tore zu eröffnen. So viel Geld in kurzer Zeit in zwei neue „Ausbildungsgebäude“ zu investieren, spricht für sich. Für uns ist es sehr wichtig, in die Zukunft zu investieren und das bedeutet auch die Investition in die Ausbildung der Müller.  

M+M: Könnten Sie das Kursangebot der Bühler Milling Academy näher erläutern?  

Dario Grossmann: Wir bieten verschiedene Kursarten an: Technologieschulungen für Bediener auf drei verschiedenen Ebenen in der Weizenvermahlung, elektrische Wartung, mechanische Wartung und Führungskräftekurse für Neueinsteiger. Alle diese Kurse werden in verschiedenen Sprachen abgehalten. Zusätzlich zur Verarbeitung von Weizen bieten wir Kurse zur Verarbeitung von Durumweizen, Mais, Hafer und Hülsenfrüchten an.  

M+M: Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Bildungsprogramme auf dem neuesten Stand bleiben?

Dario Grossmann: Wir stehen in engem Kontakt mit unseren F&E- und Produktmanagement-Teams und aktualisieren unsere Schulungsinhalte regelmäßig. Für die praxisnahe Schulung stehen in unserer Schulungshalle den Auszubildenden modernste Maschinen zur Verfügung. Wichtig für uns sind dabei aber auch ältere Maschinen, die unsere Kunden bei sich in ihrer Mühle haben. Wir schulen die Leute auf den Maschinen, die sie selbst haben. Wir haben in unserer Schulmühle zudem das neueste Anlagensteuerungssystem Mercury MES installiert und sind an unsere digitale Plattform Bühler Insights angeschlossen.  

M+M: Warum konzentriert Bühler nicht die Ausbildung in Uzwil? Wieso noch die Schulen weltweit?  

Dario Grossmann: Gut ausgebildete Anwender und auch Wartungspersonal sind für Getreideverarbeiter auf der ganzen Welt überlebensnotwendig. Mit unserem Netzwerk von Mühlenakademien in der Schweiz, Kenia, Wuxi und Minneapolis ermöglichen wir der Community einen einfachen Zugang zu Schulungen in ihrer Region. Und das gilt nicht nur für unsere Standorte rund um den Globus, wir führen auch Vor-Ort-Schulungen direkt in den Unternehmen unserer Kunden durch.  

Wir haben darüber hinaus Partnerschaften mit der Kansas State University, dem IFIM in Marokko, der Henan University of Technology und der Jiangnan University in China, dem CTFRI in Indien und arbeiten eng mit der DMSB Braunschweig und der Swiss School of Milling in St. Gallen zusammen. Alle diese Kooperationen sind Win-Win-Situationen. Es handelt sich aber nicht nur um einen einseitigen Wissenstransfer, denn wir lernen viel von den Studierenden, von ihren Ideen und ihren Sichtweisen.  

Die Milling Academy freut sich auf die Kursteilnehmer aus der ganzen Welt.  Foto: Bühler

M+M: Haben Sie Erweiterungen oder Neuerungen geplant?

Dario Grossmann: Ende 2024 werden wir die Milling Academy in Uzwil auf den Hauptcampus von Bühler in Uzwil verlegen. Die Milling Academy wird direkt neben dem neuen Grain Innovation Center gebaut. Dadurch erhalten die Teilnehmer von Milling-Kursen Zugang zum kompletten Ökosystem aller Anwendungszentren und einen Einblick in die gesamte Wertschöpfungskette. Wir bauen diese neue Einrichtung in einem neuen Look und mit einem neuen Schulungskonzept. Es wird offene Lernräume und neue Klassenzimmer geben und vieles mehr. Aber es ist nicht nur die Einrichtung, es sind auch die Lehrer, die sich weiterentwickeln. Die Welt wird immer digitaler und immer mehr Tools sind auf dem Markt verfügbar, mit denen alles schneller und einfacher erledigt werden kann. Die praktischen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie die Notwendigkeit, die Zwischen- und Endprodukte zu kennen, sind immer noch dieselben, nur kombiniert mit Technologie. Nur wenn Müller offen und interessiert an die neuen Lösungen herangehen, können sie die Vorteile der Digitalisierung und Automatisierung nutzen. Der Einsatz moderner Informationstechnologie auf Basis intelligenter Geräte wird zum Betrieb einer modernen Mühle gehören. Automatisierung und Digitalisierung bedeuten nicht, dass wir kein Personal mehr brauchen. Nein, es braucht mehr erfahrene, gut ausgebildete Leute.  

Alle Kurse der Milling Academy sind praxisorientiert und werden in verschiedenen Sprachen angeboten.  

M+M: Welche wesentlichen Fähigkeiten sollten Müller im aktuellen digitalen Zeitalter besitzen?

Dario Grossmann: Digitale Technologien beeinflussen heute die Art und Weise, wie wir eine Mühle betreiben. Da sich diese Produkte und Dienstleistungen schnell weiterentwickeln, wird die Fähigkeit zum Lernen und zur Anpassung immer wichtiger. Darüber hinaus wird es sicher unsere Branche für junge Talente attraktiver machen. Die Milling Academy führt Schulungen für alle Arten von Mühlen und Maschinen durch. Dazu gehört auch ein Blick in die Zukunft; was kommen könnte und wie man effizienter wird.  

Nebst Technologieschulungen in der Weizenvermahlung gibt es auch Kurse in elektrischer wie auch mechanischer Wartung.

M+M: Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die erfolgreiche Müller werden möchten?

Dario Grossmann: Das Coole am Beruf eines Müllers ist sein breites Wissensspektrum. Sie benötigen Kenntnisse über das Naturprodukt Weizen, über die Grundlagen der Lebensmittelsicherheit und den Einfluss der Mehlqualität auf den Backprozess. Dann müssen Sie den Vermahlungsprozess und die Funktion der Maschinen verstehen. Und in der heutigen Zeit ist Fachwissen im Umgang mit digitalen Werkzeugen besonders gefragt. Digitale Technologien werden künftig den Mühlenbetrieb unterstützen. Es wird immer Müller geben und die Mühlenindustrie ist wie eine große Familie auf der ganzen Welt. Darum mein Tipp: Offen für Neues sein, Liebe zum Beruf haben und nie aufhören zu lernen.

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Täglich kommen Milliarden Menschen mit Technologien von Bühler in Kontakt, um ihre Grundbedürfnisse an Lebensmitteln und Mobilität zu erfüllen. Bühlers Technologien sind in Smartphones, Solarmodulen, Windeln, Lippenstift und Geldscheinen enthalten. Sie sind in den Lebensmitteln zu finden und in Fahrzeugen. Das Ziel der Bühler Group ist es, Innovationen für eine bessere Welt zu entwickeln, die gesund, sicher und nachhaltig sind.

Aus Ausgabe: 
2024 Mühle + Mischfutter 6/7
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