Mischfutter
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Modernes Futtermittelwerk in Dabas, Ungarn

Spitzentechnologie bei Vitafort im A–Z Plant 4.0

Veröffentlicht am: 
4
November
2025
Lesezeit:
0
Min

Modernes Futtermittelwerk in Dabas, Ungarn

Spitzentechnologie bei Vitafort im A–Z Plant 4.0

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Modernes Futtermittelwerk in Dabas, Ungarn

Spitzentechnologie bei Vitafort im A–Z Plant 4.0

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Spitzentechnologie bei Vitafort im A–Z Plant 4.0

Modernes Futtermittelwerk in Dabas, Ungarn

Spitzentechnologie bei Vitafort im A–Z Plant 4.0

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Veröffentlicht am: 
4
November
2025
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0
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Bild von: 
Patrick Buhl (Video und alle Fotos)
Das Vitafort-Futtermittelwerk basiert auf Präzisions-Fertigungsverfahren und ist eines der modernsten in Mittel- und Osteuropa.

Als einziges Unternehmen in Ungarn bündelt die Vitafort Zrt. die gesamte Futtermittelproduktion an einem Standort. Das neue Werk „A–Z Plant 4.0“ wurde mit EU-Mitteln gefördert. Mühle + Mischfutter war im September beim Partnertreffen von Vitafort in Dabas und hat mit CEO Zoltán Kulik gesprochen.

Gastartikel von:
Logo Verlag Moritz Schäfer
Artikel von:

Wir lassen die Metropole Budapest hinter uns und fahren gen Süden. Die Landschaft wird zunehmend weit und leer. Hoch steht die Sonne über der ungarischen Tiefebene, als wir das Werkstor von Vitafort in Dabas passieren. Das Betriebsgelände umfasst elf Hektar und beherbergt das neue „A–Z Plant 4.0“. Eines der modernsten Futtermittelwerke Mittel- und Osteuropas produziert hier seit fast einem Jahr nahezu im Volllastbetrieb. Heute feiert Vitafort beim landesweiten Partnertreffen seine bisher größte Investition. Vertreter aus Politik, Fachverbänden und der Wirtschaft sind gekommen.

Wassermanagement war ein Hauptthema auf dem Partnertreffen von Vitafort.
Staatssekretär Dr. József Viski ist für Förderprogramme verantwortlich und ein wichtiger Ansprechpartner – nicht nur für Journalisten.  

Auf der Bühne begrüßt Generaldirektor Zoltán Kulik die Gäste. Er spricht über Wassermanagement, landwirtschaftliche Stoffkreisläufe und die Verantwortung seines Unternehmens, das mehr als ein Viertel der Futtermittelversorgung Ungarns koordiniert. Während alle feiern, beginnen wir unseren Rundgang entlang der neuen Hochbau-Silhouette. Neun Ebenen ragen fast 40 Meter in den Himmel. Auf rund 6.700 m3 ist modernste Technik installiert. Nach eigenen Angaben produziert Vitafort heute jährlich mehr als 1,5 Mio. t  Mischfutter-Äquivalent und beschäftigt am Standort etwa 190 Mitarbeiter. Dr. György Koppány, wissenschaftlicher Direktor von Vitafort, begleitet uns zum Aufzug und erläutert den Aufbau der computergesteuerten Produktion. Im Inneren arbeiten drei Linien mit Mischern unterschiedlicher Größe und Rotorgeometrie für Futtermittel, Konzentrate und hochkonzentrierte Premixe. Die Nennleistung beträgt zusammen rund 30 t pro Stunde – das entspricht einer Kapazität von über 3 Mio. t Vollfutter-Äquivalent, wenn die spätere Verdünnung beim Kunden mitgerechnet wird.

Aufs Gramm genau

Die Roh- und Zusatzstoffe werden in insgesamt 144 Silos mit einem Gesamtvolumen von 1.000 m³ bevorratet: Makrosilos für Getreide und mehlartige Stoffe sowie Mikrosilos für Wirkstoffe und Spurenelemente. Jedes Silo ist gekennzeichnet, um den eingelagerten Stoff zu identifizieren und seine spätere Verwendung nachzuverfolgen.

Aus den vielen Komponentensilos lassen sich täglich 60 bis 80 verschiedene Fertigprodukte mischen, pelletieren und verpacken.

Die Technologielinie für Ergänzungsfuttermittel bzw. Fertigfutter und die Premix-Linie arbeiten als zwei voneinander unabhängige Linien. Gemeinsames Prinzip: Die für eine Mischcharge benötigten Komponenten werden von computergesteuerten Waagen verwogen. Die verwogenen Stoffe werden anschließend automatisch von beweglichen Containern aus den Waagetrichtern übernommen und zu den Mischaggregaten transportiert. Sobald die Leitwarte einen Auftrag freigibt, ruft das Prozessleitsystem automatisch die zugehörige Rezeptur auf, und die Produktion kann starten. Bei beiden Produktionslinien befinden sich die Dosiereinheiten unter den Mikrozutatsilos.

In der Premix-Linie fördern sie die Einzelkomponenten auf vier separate Waagen. Deren Nennlasten betragen 1.500 kg, 200 kg sowie zweimal 100 kg. Die Wägegenauigkeiten liegen bei 1,5 kg, 40 g bzw. 20 g. In der vierten 100-kg-Waage ist zusätzlich eine spezielle 5-kg-Feinwaage integriert, sie ist bis auf zwei Gramm genau. Unter Steuerung der Prozesssoftware arbeiten alle vier Waagen parallel und dosieren die für eine Mischcharge benötigten Komponenten aus den jeweiligen Silos. Die in den Waagetrichtern verwogenen Stoffe sammelt ein computergesteuerter, beweglicher Container ein und fährt über den Mischer. Nach hermetischem Andocken gibt er die komplette Chargenmenge in das Mischaggregat frei. Koppány zeigt auf den Schnellmischer. Er arbeitet mit Schaufelmischelementen, mischt pro Zyklus 400 bis 1.000 kg und erreicht in rund 90 Sekunden eine homogene Mischung (Variationskoeffizient ≤ 3,6 %). Ein rückstandsfreies Entleersystem verhindert Produktreste im Mischer. Eine komplette Charge ist in der Regel nach 8 bis 12 Minuten fertig. Für pelletierte Produkte betreibt Vitafort drei Pelletierlinien mit einer installierten Gesamtleistung von ca. 25 t pro Stunde. Bruch und Feinanteile werden kontrolliert in den Prozess zurückgeführt, bis die Kornverteilung passt. Der Materialfluss verläuft vom Mischer bis zur Abfüllung in einem geschlossenen System.

Dr. György Koppány unterstützt Ádám Csontos vom Julia-Mühle-Team bei der Herstellung von Kleie-Pellets.

So werden Verwechslungen und Kreuzkontaminationen verringert. Absauganlagen mit Filtern erfassen entstehenden Staub und führen die gereinigte Luft zurück. Am Ende stehen Sacklinien für verschiedene Gebindegrößen: Die Abfüllung in unterschiedliche Sackformate oder Big Bags sowie alternativ Schüttverladung in Silofahrzeuge. Ein programmierbarer Palettierer übernimmt das Stapeln, abschließend sichert eine Folienwickelmaschine die Palette für Transport und Lagerung. Während der Sackabfüllung erfolgt eine Bildverifikation sowie eine Kontrollverwiegung. Die Identifikation per Barcode begleitet das Produkt bis zur Verladung.

Qualitätskontrolle, Labor und Leitwarte

Die Qualitätskontrolle prüft jede eingehende Rohstoffcharge. Für die Wareneingangskontrolle nutzt das Team Schnell-Screenings wie Feuchtemessung und Mykotoxin-Schnelltests.  Mikrobiologische Routinetests sichern die Hygiene. Unterstützt wird die Abteilung von einem gut ausgestatteten chemischen Labor. Neben der Verifizierung der deklarierten Nährwerte ermöglicht es Analysen auf unerwünschte Kontaminanten, wie toxische Elemente, Schwermetalle sowie auf Mykotoxine mittels instrumenteller Verfahren. Das Labor ist seit 1998 als Prüflabor zertifiziert. Dr. György Koppány führt uns in die Leitwarte. Auf neun Bildschirmen überwacht das Team Materialströme, Dosierwaagen, Mischzyklen, Freigaben sowie die wichtigsten Kennzahlen. „Wir koppeln die Anlagensteuerung mit dem ERP-System. Chargenidentität, Rückverfolgbarkeit und Sperr-/Freigabe-Workflows laufen in Echtzeit“, erklärt der Direktor. Mit seinem integrierten Unternehmenssystem bündelt Vitafort Produktionsplanung, Qualitätskontrolle inklusive Laborfreigaben, Instandhaltung mit präventiven Eingriffen sowie die Logistik vom Wareneingang bis zum Versand. Ziel sind vermeidbare Stillstände, höhere reproduzierbare Ausbringung und konstante Qualität.

Der Leitstand ist die Schaltzentrale der Anlage.

Drehscheibe für Getreide

Die Geschichte von Vitafort reicht bis 1981 zurück. Der Standort in Dabas südlich von Budapest hat sich seither zu einem industriellen Knotenpunkt entwickelt. Das neue Werk „A-Z Plant 4.0“ wurde 2023 fertiggestellt. Das Investitionsvolumen lag bei über sieben Mrd. Forint (rund 18 Mio. Euro) bei einem Förderanteil von 33 %. „Unser Ziel war es, die Wertschöpfung vom Premix bis zum Alleinfuttermittel an einem Standort zu bündeln“, skizziert Generaldirektor Zoltán Kulik die Beweggründe. Noch wichtiger war ihm, eine kosteneffiziente, moderne Produktion aufzubauen, die umfassende Rückverfolgbarkeit gewährleistet und qualitativ auf Exportmärkte zielt.

Vitafort plant in naher Zukunft 700 Mio. Forint in Verpackung, Logistik, Lager und Infrastruktur zu investieren, um die Transportprozesse effizienter zu gestalten und Kunden im Umkreis von 700–800 km zu beliefern.

Nach der Werksbesichtigung wechseln wir ins Veranstaltungszelt. Dort eröffnet gerade die Tanzgruppe Badora das Nachmittagsprogramm. Am Vormittag standen Podiumsgespräche und Fachvorträge auf dem Plan. Hauptthema war die Wasserbewirtschaftung, denn die Region verzeichnet seit Jahren Niederschlagsmengen unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Csaba Gyuricza, Rektor der Ungarischen Universität für Agrar- und Biowissenschaften, beleuchtet das Thema aus wissenschaftlicher Perspektive. Levente Balogh, Eigentümer des Mineralwasserunternehmens Szentkirályi und bekannter Investor, stellt sein neues Buch vor. Gábor Rakonczay, Extremsportler und zweifacher Weltrekordhalter, verleiht der Veranstaltung eine persönliche Note. Der Ansatz von Vitafort: Futtermittel so anpassen, dass der Wasserbedarf der Tiere sinkt und sie Hitzestress besser bewältigen. Kulik fasst den Kern zusammen: „Wasserwirtschaft funktioniert erst wirklich, wenn Tier, Futter und Prozess im Einklang sind.“

Von Amerika bis Asien

Die Vitafort-Gruppe umfasst acht Unternehmen mit 400 Beschäftiten und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 150 Mio. US-Dollar. Vitafort war das erste Unternehmen der Branche in Ungarn, das in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. An der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft hält der US-Konzern Archer Daniels Midland (ADM) 33 %. Zoltán Kulik betont die starke operative Steuerung am Standort Dabas. Strategische Entscheidungen trifft der Aufsichtsrat bzw. Vorstand. Die Partnerschaft unterstützt die Rohstoffbeschaffung, den Transfer von Forschung und Entwicklung und die internationale Präsenz. Der Generaldirektor nimmt sich Zeit für das Interview und spricht ruhig in seinem Ledersessel. An den Wänden hängen Hirschgeweihe. „Im Westen geht man zu Geschäftstreffen golfen, in Ungarn geht man jagen“, erklärt er die Dekoration.

Ádám Csontos (Julia-Mühle), Dr. György Koppány und Zoltán Kulik, Generaldirektor der Vitafort Zrt. im Interviewtermin.

Kuliks Blick reicht längst über Europa hinaus. Neben den inländischen Tochtergesellschaften betreibt die Gruppe weitere Unternehmen im Ausland. Die ebenfalls in Dabas ansässige, exportorientierte Vitafort Agro Asia Zrt. konzentriert sich u. a. auf die Exportmärkte in Asien und Afrika. Außerdem gibt es Tochtergesellschaften in Moldau und Rumänien. In Tschad plant Vitafort in Zusammenarbeit mit der dortigen Regierung den Aufbau der größten Kamelzucht Afrikas, einschließlich der Verarbeitung von Kamelmilch. In Kenia begleitet Vitafort ein Aquakultur-Projekt mit einem Investitionsrahmen von rund 10 Mio. US-Dollar. Kooperationen bestehen zudem in Pakistan, Laos und Kambodscha. Aquakultur ist für Vitafort wichtig: Fischfutter zeichnet sich durch kurze Produktionszyklen und hohe Verwertbarkeit aus – das senkt den ökologischen Fußabdruck. Für die Zukunft erwartet Kulik Ernährungsweisen mit einem verbesserten Verhältnis von Rohfaser zu Protein.

Zoltán Kulik,Generaldirektor der Vitafort Zrt., hat die Märkte in Asien und Afrika fest imBlick. 

Er verweist auf den Proteinmangel in vielen Regionen. Auf der Rohstoffseite bleibt der Generaldirektor pragmatisch: Entscheidend ist der planbare Zugang zu qualitativ konstanten Komponenten. Im neuen Werk verringert die hohe Zahl an Komponentensilos die Umrüstzeiten und ermöglicht Anpassungen an unterschiedliche Erntequalitäten. Kulik legt großen Wert auf Nachhaltigkeit mit dem Fokus auf Wasserwirtschaft, Energie und regionale Wertschöpfung. Vitafort installiert derzeit Photovoltaikanlagen. Weitere Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz befinden sich in Vorbereitung.

Die Köche haben schon früh am Morgen die Suppenküche angeheizt. Ungarisches Gulasch muss stundenlang kochen.

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Vitafort ist ein ungarisches Futtermittelunternehmen mit Sitz in Dabas, das Mischfutter, Premixe und Pellets herstellt und nationale sowie internationale Märkte beliefert.

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Aus Ausgabe: 
2025 Mühle + Mischfutter 21
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