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Das Paneum der Firma Backaldrin nahe Linz

Besuch in der Wunderkammer des Brotes

Veröffentlicht am: 
10
November
2025
Lesezeit:
0
Min

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Besuch in der Wunderkammer des Brotes

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Besuch in der Wunderkammer des Brotes

Das Paneum der Firma Backaldrin nahe Linz

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10
November
2025
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0
Min
Bild von: 
Patrick Buhl
Das Paneum

Die Sonne steht über Asten und weiße Wolken segeln am Himmel, als wir uns dem Paneum nähern. Schon von Weitem sehen wir das Wolkenschiff über seinem quaderförmigen Sockel schweben. Eine Konstruktion, die wie aus der Zukunft zu stammen scheint und doch tief in der Geschichte des Brotes wurzelt. Für uns ist der Besuch auf Einladung von Peter Augendopler mehr als eine Reportage. Wir reisen durch Jahrtausende und erleben Kulturgeschichte, Architektur und Leidenschaft.

Gastartikel von:
Logo Verlag Moritz Schäfer
Artikel von:

Kultureller Code seit 9.000 Jahren

Wer das Paneum betritt, spürt sofort die Wucht der Zahlen: 1.200 Exponate aus 9.000 Jahren, ausgewählt aus einer Sammlung von über 15.000 Objekten. Sie erzählen von Kornmumien im alten Ägypten, von rituellen Gefäßen aus Peru, von chinesischen Getreidespeichern, Zunftgeräten und Büchern, die Generationen von Bäckern begleitet haben. Rund 5.500 Titel umfasst die Bibliothek.

Bibliothek im Paneum
Die Bibliothek des Paneums (Alle Fotos: Patrick Buhl).

All dies macht klar: Brot ist nicht nur ein Lebensmittel. Brot ist ein kultureller Code, ein Symbol für Leben, Gemeinschaft und Hoffnung. Die Geschichte beginnt lange vor den ersten Bäckereien. Schon vor etwa 10.000 Jahren mahlten Menschen Getreide zwischen Steinen. Vor rund 6.000 Jahren kannten die Sumerer bereits Backöfen, und die Ägypter entwickelten das gesäuerte Brot, das mit Hefe zu lockeren Laiben aufging. Im alten Rom gehörte das tägliche Brot zu den Staatsaufgaben, „panem et circenses“ prägten das Gemeinwesen. Im Mittelalter organisierten sich Bäcker in Zünften, Brotpreise waren oft festgelegt, Brotaufstände entschieden über Macht und Ohnmacht.

Tonfiguren aus dem alten Ägyten als Ausstellungsstück im Paneum
Altägyptische Tonfiguren

Staunen als Programm

„Wenn die Leute ein bisschen über Brot nachdenken, haben wir alles erreicht." Peter Augendopler.

Der Satz wirkt schlicht, doch er trifft den Kern. Denn das Paneum setzt auf Staunen. Auf Raritäten, die Fragen wecken. Im Jahr 2015 legte das Unternehmen Backaldrin von Gründer Peter Augendopler (Backaldrin International The Kornspitz Company) den Grundstein für das Projekt rund ums Brot. Anfang Oktober 2017 eröffnete das Paneum. Es dient als Kunden- und Veranstaltungsforum, in dem über die Zukunft des Brotes gesprochen und nachgedacht werden kann.

„Das Paneum soll den Besuchern verdeutlichen, welchen Einfluss und Stellenwert Brot in allen Epochen der Menschheitsgeschichte hatte und bis heute hat“, erläutert Peter Augendopler.

Aus einer Bäckerfamilie stammend und selbst gelernter Bäcker, war er von Kindesbeinen an und seit der Gründung von Backaldrin im Jahr 1964 in der Welt des Brotes zu Hause. Das internationale Wachstum führte den Familienbetrieb bis heute in mehr als 100 Länder, wo Peter Augendopler und Backaldrin unzählige Bäckereibetriebe sowie unterschiedlichste Brotkulturen kennenlernten. Auf diesem Unternehmergeist und der Leidenschaft für Brot fußt die Sammlung von Backaldrin, die in den vergangenen 30 Jahren zusammengetragen wurde und im Paneum präsentiert wird. Da liegt eine Kornmumie, 3.000 Jahre alt, gleich neben einem Meissner Porzellanfigur aus dem 18. Jahrhundert. Ein Spielzeugauto aus den 1950ern-Jahren parkt neben einem mittelalterlichen Zunftgerät. Die Ausstellung folgt dem Prinzip der Wunderkammer: kuriose Dinge nebeneinander, die mehr erzählen, als es jede Chronik allein vermöchte. Diese Idee ist im Italien des 16. Jahrhunderts als „gabinetto delle curiosità“ oder „mirabilia“ entstanden. Für Peter Augendopler ist das Paneum ein Herzstück dieser Mission: Vergangenheit verstehen, um Zukunft zu gestalten.

Alte Kornmumie aus Ägypten
Die Kornmumie aus Ägypten stammt aus dem 7. Jh. vor Chr. bis 1. Jh. nach Chr. und ist aus Holz, Nilschlamm, Gestenkörnern und Leinen.

Arche und Wolke

Doch das Paneum ist nicht nur eine Sammlung. Es ist selbst ein Kunstwerk. Wolf dPrix und sein Büro Coop Himmelb(l)au haben ein Bauwerk geschaffen, das als Wolkenschiff an eine Arche erinnern soll. Diese Idee ist dem Architekten im Gespräch mit seinem Auftraggeber gekommen: „Seine intensive Schilderung hat mich an eine Arche Noah erinnert, mit der wertvolle Objekte gleichsam in eine andere Welt gerettet werden sollen.“ Das quaderförmige Sockelgebäude bildet das Fundament des Paneum und beinhaltet ein Kundeninformationszentrum und Veranstaltungsforum für bis zu 120 Gäste. Die Wunderkammer des Brotes wird über eine spiralförmig angelegte Treppe erschlossen. Aus der Nähe sieht man die 3.131 Edelstahlschindeln, die das Wolkenschiff verkleiden. Jede der Schindeln hat eine andere Form, erzählt uns die Dame am Empfang und reicht uns ein Fotoalbum vom Bau des Gebäudes. Wir bekommen einen Eindruck, wie kompliziert es war, die riesige spiralförmige Treppe aus Stahl in das Gebäude zu setzen. Die Treppe wiegt 45 Tonnen und ist aus einem Guss. Fotos dokumentieren die Präzisionsarbeit der Handwerker und der Kranführer. 393 Kubikmeter Brettsperrholz, millimetergenau gefräst und 60.000 Schrauben tragen die Konstruktion. Die Mischung aus Hightech und Handwerk sei ein Schritt in die Zukunft des Bauens, sagt Wolf dPrix: „3D-Plotten, 3D-Fräsen und mit Robotern bauen – so sieht die Zukunft des Bauens aus.“ Wer die Treppe emporsteigt, sieht nicht nur Objekte, sondern begreift Zusammenhänge. Brot ist das verbindende Element von Religionen, von Kulturen, von Alltag und Festen. Kein anderes Lebensmittel hat in allen Sprachen so viele Sprichwörter hervorgebracht, von „Brot und Spiele“ über „sein tägliches Brot verdienen“ bis hin zu „brotloser Kunst“.

Die silberfarbende und wolkenartige Außenform des Paneum vor einem blauen Himmel und Wolken.
Die Wolkenartige Hülle des Paneum lässt das Gebäude wirken, als würde es abheben.

Brot als Zukunftsfrage

Das Paneum blickt nicht nur zurück. Es ist auch Forum für die Zukunft des Brotes. In den angrenzenden Räumen finden Fachveranstaltungen statt.

„Die Beschäftigung mit der Geschichte der Bäckerei und Offenheit für Brotkulturen in aller Welt sind dafür treibende Kraft und Impulsgeber“, so Peter Augendopler.

Jährlich sind bei Backaldrin tausende Bäcker, Konditoren und andere Fachbesucher aus Österreich und aller Welt zu Gast.

„Wenn etwas so eine lange Tradition hat wie Brot, muss es modern präsentiert werden. Damit zeigen wir, dass Bäcker heute ein höchst moderner Beruf ist.“ Peter Augendopler

Als wir am Ende unseres Besuches wieder hinaus ins Sonnenlicht treten, haben wir viel gelernt und gespürt. Brot ist mehr als Mehl, Wasser, Salz und Hefe. Es ist ein Stück Menschheitsgeschichte. Unser Besuch fällt auf einen der letzten sonnigen Tage dieses Sommers. Am Himmel stehen weiße Wolken, die Sonnenstrahlen lassen die Edelstahlschindeln funkeln, als hätten Himmel und Architektur einen Pakt geschlossen. Brot, so scheint es, ist tatsächlich ein Stück vom Himmel auf Erden.

Zahlen, die wirken

· Bauzeit: 2015–2017

· Grundstück: 3750 m², Ausstellungsfläche 990 m², Gebäudehöhe 20 m

· Sammlung: rund 15 000 Objekte, davon 1 200 in der Ausstellung, 5 500 Bücher in der Bibliothek Online-Buchung und nähere Informationen unter www.paneum.at

Anfragen zu Besuch und Führungen:

Tel.: +43 7224 8821 400 E-Mail: empfang@paneum.at

Die geschwungene Treppe im Museum wurde in einem Stück geliefert und eingebaut.
Die Getreidesichel entstand 5000 v. Chr. In Ägypten.
300 Porzellanfiguren aus Meissen sind ausgestellt. Früherdienten die Bäcker und Brotverkäufer als Tischdekoration.
Auf einer Reise durch Tschechien nutzt Kaiser Joseph II eine Wartezeit dazu den Pflug eines Bauern zu führen. Die volksnahe Geste diente als Vorlage für das teilweise vergoldete Kunstwerk.
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Das internationale Unternehmen Backaldrin entwickelt Brotideen und hochwertige Backgrundstoffe. Mit seinen Mitarbeitern betreut der Betrieb die Bäckerei- und Konditoreibranche in mehr als 100 Ländern. Der Firmensitz von backaldrin befindet sich in Asten bei Linz. Neben dem Produktionsstandort in Österreich gibt es noch sieben weitere: in Amman in Jordanien, in Winterthur in der Schweiz, in Toluca in Mexiko, in Kapstadt in Südafrika, in Kiew in der Ukraine, in Russland nahe Moskau sowie in Guangzhou in China. Darüber hinaus ist backaldrin in 16 Ländern weltweit mit Tochtergesellschaften und auf vielen weiteren Märkten mit Vertriebspartnern aktiv.

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