Mit Social Media Auszubildende und Mitarbeiter finden

Mühlen bei Instagram, Facebook und TikTok

Mit Social Media Auszubildende und Mitarbeiter finden
Mühle
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Interview

Mühlen bei Instagram, Facebook und TikTok

Mit Social Media Auszubildende und Mitarbeiter finden

Veröffentlicht am: 
16
March
2023
Lesezeit:
0
Min
Bild von: 
Saalemühle
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Mühlen bei Instagram, Facebook und TikTok

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16
March
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Die Saalemühle und die Dresdener Mühle haben einen gemeinsamen Instagram-Account und posteten dort bereits 336 Beiträge. Über 2200 Follower begeistern die Mühlen mit ihren Fotos, Videos und Texten. Wie aufwendig ist die Social Media Präsenz und lohnt sie sich, fragen wir Jonathan Gutting.

Gastartikel von:
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 M+M: Weshalb sind die beiden Mühlen der Familie Gutting auf Social Media aktiv geworden? Was haben Sie sich davon versprochen?

Jonathan Gutting: Die Hauptgründe dafür waren der Fachkräftemangel und die Ausbildungssituation. Wir mussten aktiv werden und uns auf dem Arbeitsmarkt besser aufstellen. Unser Ausbildungsangebot war qualitativ schon entschieden angehoben, half aber nicht dabei, Auszubildende zu finden. Um an junge Leute heranzukommen, wollten wir unsere positiven Werte als Arbeitgeber deutlicher nach außen kommunizieren. Wir sind bei Instagram gestartet mit den typischen Anfangsproblemen. Es war mühsam und erst mal wenig erfolgreich, bis wir unsere Linie gefunden haben. Während meiner Ausbildung in der Saalemühle habe ich mich intensiv um die Plattform gekümmert. Mittlerweile bin ich im Studium und nur noch beratend dabei. Den ganzen Content produzieren die Auszubildenden.

M+M: Wie sind Ihre Erfahrungen? Hat sich der Zeitaufwand gelohnt?

Jonathan Gutting: Es läuft wirklich überraschend gut. Es sind kreative Köpfe dabei, die sich richtig reingearbeitet haben und das Angebot hat sich zu einem Selbstläufer entwickelt. Wir merken, dass wir in der Region nun bekannter sind. Von Bewerberinnen und Bewerbern gibt es die Rückmeldung, dass sie auch über Social Media auf uns aufmerksam geworden sind.

M+M: Sie sagten auch über Social Media seien Kandidaten zu Ihnen gekommen. Was hat denn noch den Ausschlag gegeben?

Jonathan Gutting: Ich führe die Bewerbungen nicht ausschließlich auf Social Media zurück. Wir haben gleichzeitig viele andere Aktivitäten hochgeschraubt. Wir sind auf Berufsbildungsmessen gegangen und haben dort ebenfalls unseren Auftritt verbessert. Wir haben Schulen besucht oder Schulklassen zu uns in die Mühlen eingeladen. Wir sind insgesamt präsenter und suchen aktiv den direkten Kontakt. Social Media allein wird am Ende junge Leute nicht zu einer Bewerbung motivieren. Es braucht ein Gesamtpaket. Wir treffen Schüler auf Messen und dann sagen die sich: Hey, das hat sich cool angehört, da gucke ich gleich mal auf Social Media. Dort sehen sie, dass wir das Erzählte im Unternehmen tatsächlich umsetzen.

M+M: Wie hoch ist der Aufwand, wenn man einen guten Social Media Auftritt haben möchte? Und kann das jeder machen?

Jonathan Gutting: Der Aufwand ist größer, als man denkt. Ich wollte es damals neben der Ausbildung machen, habe aber schnell erkannt, dass es nicht geht. Es ist zu viel zu tun. Vom Planen und Entwickeln bis zur Umsetzung. Der Content also Fotos, Videos und Texte müssen genau auf die Zielgruppe zugeschnitten sein und produziert werden. Wir machen drei Beiträge pro Woche für Instagram und den unterhaltsamsten Beitrag posten wir noch bei TikTok. Und nicht zu vergessen: Auf die Kommentare unter den Posts müssen wir antworten, ebenso wie auf die Nachrichten an den Account. Bei dem ganzen Aufwand tendiere ich dazu, diese Aufgabe in eine zentrale Hand zu geben. Am besten jemand, der sich auskennt und Social Media versteht. In der Summe sind sechs unserer Auszubildenden aus beiden Mühlen heute - neben ihrer eigentlichen Ausbildung im müllerischen oder kaufmännischen Bereich - damit beschäftigt.

Schüler beobachten eine Maschine
Die Schüler besuchen die Saalemühle und interessieren sich für eine Ausbildung als Müller

M+M: Kann das überhaupt eine kleinere Mühle stemmen?

Jonathan Gutting: Es ist leichter, so etwas in größeren Strukturen umzusetzen. Wenn allerdings jemand im Betrieb da ist, der Spaß an Social Media hat, würde ich Social Media Präsenz empfehlen. Diese muss nicht aufwendig gepflegt sein, ein Beitrag pro Monat - zugeschnitten auf die Zielgruppe - reicht für den Anfang. Die Präsenz auf den Plattformen ist wichtig für junge Leute. Sie suchen keinen Arbeitgeber über die Website. Der natürlichere Weg für sie ist der über Social Media. Wie gesagt: Social Media ist unterstützend, denn aus meiner Erfahrung ist das Wichtigste immer noch der persönliche Kontakt auf Messen und in Schulen.

M+M: Wenn eine Mühle Social Media nutzen möchte, welchen Kanal empfehlen Sie? Und wie sollten Beiträge auf Social Media aussehen, was ist dabei wichtig?

Jonathan Gutting: Facebook empfehle ich nicht. Wir betreiben Facebook nur nebenbei. Alles, was auf Instagram gepostet wird, übernehmen wir genau so auf Facebook. TikTok ist zu jung und verspielt. Es dient nicht so als Website-Ersatz wie Instagram. LinkedIn ist eher geeignet für die Suche nach Fachkräften. Wenn es um Azubis geht, sehe ich das größte Potenzial bei Instagram.

Das Gebäude der Saalemühle
Die Saalemühle in Sachen Anhalt

M+M: Kann man sich mit Instagram auch lokal im Ausbildungsmarkt positionieren?

Jonathan Gutting: Auf Instagram hat man die Möglichkeit, regional zu werben und mit Nutzern in der Region zu interagieren. Hat man das Ziel als Account schnell zu wachsen, dann ist TikTok definitiv gerade angesagt. Aber dann wachse ich, weil ich den Leuten Spaß bereite. Ich unterhalte ganz Deutschland oder die Welt, aber das bringt mir als Mühlenbetrieb nichts, wenn ich Nachwuchs suche. Wer regional stark vernetzt sein möchte, der geht auf Instagram. Bei der Suche nach Auszubildenden ist auch entscheidend, wer das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber präsentiert. Am besten sind natürlich passend zur Zielgruppe jüngere Mitarbeiter, die gerne vor der Kamera agieren.

M+M: Was raten Sie Mühlen, die sich über Social Media ein bisschen bekannter machen möchten. Haben Sie dafür Tipps?

Jonathan Gutting: Ja, da ist Social Media eine schöne Sache zum Verkaufen. Weniger für Geschäftskunden, aber für Mühlenläden sehe ich viele Möglichkeiten. Die Kunst dabei ist es, seine Informationen unterhaltend zu verpacken. Und dabei Aufwand und Nutzen ins Gleichgewicht zu bringen. Dies ist nicht einfach, denn so ein Auftritt nimmt schnell große Dimensionen an. Aber definitiv kann er helfen, um sich bekannter zu machen.

M+M: Was meinen Sie mit Unterhaltung und Information?

Jonathan Gutting: Ich glaube, dass die Mühlenbranche sehr viel Potenzial hat. Wir haben viele positive Werte, die zu wenig nach außen getragen werden. Die wir aber für das Personal Recruiting nutzen könnten. Die wenigsten Mühlen haben einen Social Media Account und wenn sie einen haben, ist oft nicht klar, welches Ziel dort verfolgt wird. Möchte man sich bekannter machen? Oder etwas verkaufen? Oder Personal finden?

Erst sollte man überlegen, was man erreichen möchte. Als Nächstes muss man schauen, ob jemand im Betrieb das umsetzen kann. Am Ende braucht es immer eine Person, die einfach Spaß an dieser Aufgabe hat. Und der ganze Betrieb muss den Account ernst nehmen und die Aktivitäten dort genauso planen wie zum Beispiel eine Investition. Dann darf der Account nicht zu einer reinen Informationsquelle werden. Es reicht nicht, in Artikeln über Maschinen und Technik zu informieren. Das Angebot dort sollte die Zielgruppe ansprechen und die will unterhalten werden. Auf unserem Instagram-Account sehen Sie zwar arbeitsbezogene Sachen, aber es sind lustige Aktionen. Subtil wird so vermittelt: Hey, das ist ja ein guter Arbeitgeber. Wenn der Spaß bei der Arbeit rübergebracht wird, dann kann Recruiting funktionieren. Dafür braucht es eine Strategie und Planung. Einfach einen Account aufmachen und sagen: Wir sind ein toller Arbeitgeber, das reicht nicht.

M+M: Mit Spaß und Unterhaltung subtil seine Message rüberbringen – das ist nicht einfach. Und nicht jeder hat den Mut, sich vor die Kamera zu stellen. Was halten Sie davon für einen Social Media Auftritt eine Agentur in der Region zu beauftragt und das Ganze auszulagern?

Jonathan Gutting: Das ist eine gute Frage. Wir hatten mal eine Agentur. Wenn Sie unseren Account bei Instagram durchscrollen, dann kommt irgendwann ein Teil, der nur aus Getreide, Traktoren und Mähdreschern besteht. Das war die Zeit, als wir Social Media ausgelagert hatten. Eine Agentur hat für uns den ganzen Content produziert. Die Kreativen kamen dazu einmal im Monat in die Mühle. Für unser Ziel Recruiting und Personalsuche hat das aber letztendlich überhaupt nichts gebracht. Das große Problem beim Auslagern ist, dass der Content von Menschen gemacht wird, die uns als Arbeitgeber gar nicht verstehen. Die wissen nicht, was für Werte hinter dem Unternehmen stehen und wie man die kommuniziert. Sie bekommen auch nicht mit, wenn spontan etwas im Unternehmen passiert. Etwa wenn eine Mitarbeiterin Geburtstag und die Kollegen sie überraschen mit einer Feier und das auf Social Media posten. Vielleicht funktioniert das mit einer Agentur, die ganz genau weiß, was sie macht und sich in das Unternehmen hineinversetzen kann. Prinzipiell würde ich aber eher davon abraten.

M+M: Also im Zweifel doch lieber Social Media auf die lange Bank schieben?

Jonathan Gutting: Ein Glücksfall ist sicher, dass wahrscheinlich gerade bei einigen Familienunternehmen in der Müllerei junge Leute nachwachsen, die mit Social Media groß geworden sind. In meiner Berufsschule sind einige Mitstudenten, die den Social Media Account für den elterlichen Betrieb aufgesetzt und hochgezogen haben. Das in der eigenen Hand zu halten und sein Gesicht zu zeigen, ist natürlich am besten. Noch besser ist es, wenn der Unternehmer oder Geschäftsführer selbst das Gesicht des Unternehmens auf Social Media ist. Das ist unschlagbar. Weil niemand so das Gefühl und diese Arbeitsphilosophie rüberbringen kann wie jemand, der im Unternehmen selbst arbeitet und für dessen Werte verantwortlich ist. Wer Social Media nicht stemmen kann, muss nicht verzweifeln, denn wie gesagt: Den größten Effekt bei der Suche nach Auszubildenden bringt immer noch der persönliche Kontakt auf Berufsfindungsmessen oder über Schulen. Darauf kann man sich konzentrieren.

Die Saalemühle auf Instagram @deinemuehle

www.sd-muehle.de

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