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Die Swissmill in Zürich bildet als größte Getreidemühle der Schweiz erfolgreich junge Müller aus.
2025
10/2/2025
Login - Ausbildung Mühle 4.0

Die Swissmill ist der größte Lehrbetrieb der Schweiz für den Müllerei-Nachwuchs. Die Getreidemühle vermahlt jährlich rund 200.000 t Getreide, davon ein Fünftel in Bioqualität. Wer hier eine Lehre beginnt, merkt schnell: Diese Mühle ist kein typischer Industriebetrieb, sondern ein Unternehmen, das junge Menschen fördert, fordert und wertschätzt.

„Wir arbeiten hier im Team, und jeder übernimmt früh Verantwortung." Mathis Zimmermann

Er absolvierte seine dreijährige Ausbildung bei Swissmill und hat soeben sein Abschlusszeugnis erhalten. Viele wertvolle Erfahrungen nimmt er mit: „Wenn du als Lernender hier eine Anlage übernimmst, ist das deine Aufgabe – du sorgst dafür, dass alles läuft.“ Bereits im zweiten Lehrjahr übernahm er seine erste Frühschicht und war für den Ablauf verantwortlich. „In dieser Woche habe ich mehr gelernt als in den drei Monaten davor", erinnert sich Mathis Zimmermann. Der Schichtbetrieb verlangt Frühaufstehen, bietet aber auch eine große Aufgabenvielfalt: von der Annahme des Getreides über das Vermahlen bis hin zur Qualitätssicherung und Verpackung. Im Fokus der Ausbildung steht nicht das reine Bedienen von Maschinen, sondern das Verständnis für Prozesse, Produktqualität, Hygiene, Energieeffizienz und technische Zusammenhänge.

Praxisnah und begleitend

Hans Schmid betreut neben seiner Tätigkeit als Bereichsleiter Rohwaren Silo die Auszubildenden. Das Ausbildungskonzept beschreibt er als praxisorientiert und eng begleitet. Die Lernenden erhalten regelmäßig Feedback – fachlich wie persönlich.

„Unsere Lernenden sind vom ersten Tag an eingebunden. Sie arbeiten nicht nur mit, sie sind Teil des Betriebs. Das ist für viele neu, aber sehr wertvoll." Hans Schmid

Für ihn bedeutet Ausbildung mehr als Fachvermittlung: „Wir wollen nicht nur Müller ausbilden, sondern Menschen stärken.“ Seit 1992 hat die Swissmill 67 Lernende ausgebildet, etwa 15 von ihnen arbeiten noch im Unternehmen. Pro Jahr starten zwei neue Auszubildende für drei Jahre, aktuell durchlaufen insgesamt sechs Lernende ihre Berufsausbildung im Unternehmen. Von Beginn an lernen sie alle Bereiche der Mühle kennen. „Früher hatten wir kaum Bewerbungen von Frauen, weil die Arbeit körperlich schwer war“, erinnert sich Hans Schmid.

„Heute gibt es kein Säckeschleppen mehr, und der Beruf ist auch für Frauen attraktiv.“ Hans Schmid

Rahel Pfaffhauser ist eine von ihnen. Nach drei Jahren hat sie nun ihr Zeugnis in der Hand. Aufgewachsen auf einem Milchviehbetrieb, interessierte sie sich schon früh für Getreide.

„Ich habe während der Schulzeit in mehrere Betriebe hineingeschnuppert. Bei Swissmill wurde ich überzeugt. Mir gefällt, dass man hier direkt sieht, was man geschaffen hat.“ Rahel Pfaffhauser
Zwei Jugendliche lächeln in Kamera
Rahel Pfaffhauser und Mathis Zimmermann haben heute ihre Ausbildung abgeschlossen und ihre Fähigkeitsnachweise bekommen. Beide haben bereits Zusagen für ihre erste Stelle.

Die Zusage für ihre Zusatzlehre hat sie bereits – von einer Futtermühle in der Nähe des elterlichen Hofes. Rahel und Mathis haben das regelmäßige Feedback besonders geschätzt: „Wenn du etwas gut machst, sagen sie es dir. Und wenn nicht, dann zeigen sie dir, wie du es besser machen kannst“, erzählt Mathis. „Man merkt, dass es ihnen wichtig ist, dass du etwas lernst. Du bist hier keine Aushilfskraft, sondern ein angehender Müller.“

Erfahrung und Austausch

Mathis erinnert sich an seine Kindheit in Zürich, wo er die LKWs vor dem hohen Kornhaus beobachtete. „Ich wusste damals nicht einmal, dass es den Beruf Müller gibt." Das Praktikumbei Swissmill überzeugte ihn: „Das Arbeitsklima war hier einfach anders.“ Neben der Ausbildung konnte Mathis die weiterführende Schule abschließen. Unterstützt wurde er von seinen Ausbildern. Auch ein Austausch mit einem französischen Partnerbetrieb war Teil seiner Ausbildung. Seine erste Station als ausgebildeter Müller ist nicht weit weg von seiner Heimatstadt. Er wird für ein Jahr bei der Schweizer Technologiefirma Swisca arbeiten, mit dem Wunsch, bei Inbetriebnahmen dabei zu sein und Diagramme zu erstellen. Auch Rahel profitierte vom Betriebsaustausch: „Wir waren in großen und kleinen Betrieben, in der Annahme, im Getreideanbau. Das Wandern ist des Müllers Lust“, sagt sie.

Gern erinnert sie sich auch an ihre Zeit bei der Hemelter Mühle, wo sie eine Woche mitarbeitete. Die schulische Ausbildung des Nachwuchses findet am Berufs- und Weiterbildungszentrum Wil-Uzwil (BZWU) in Flawil statt. Dort profitieren die Lernenden von einer praxisnahen Ausbildung, die fundiertes Fachwissen, moderne Technologien und einen engen Bezug zum Berufsalltag verbindet.

„Der Schulblock ist intensiv, aber durch den Praxisbezug macht es Spaß." Mathis Zimmermann

Der Austausch mit Auszubildenden anderer Mühlen bringt neue Perspektiven. Hans Schmid sieht in der Ausbildung eine strategische Investition in die Zukunft: „Wer bei uns lernt, hat gute Chancen auf eine Stelle in der Branche.“ Die Swissmill garantiert keine Übernahme. Die Begrenzung der Stellen ist den Bewerbern von Anfang an bekannt.

Nachwuchs gewinnt Nachwuchs

Nemanja Tesic ist noch nicht lange bei der Swissmill, er ist im ersten Lehrjahr. Eigentlich wollte er Lebensmitteltechnologe werden, entschied sich nach einem Praktikum um. Auf einer Messe entdeckte er den Swissmill-Flyer: „Der hat mir gefallen. Jetzt, nach einem Jahr, bin ich begeistert.“ Für sein zweites Lehrjahr plant er, die Warenannahme eigenständig zu betreuen. Für Hans Schmid ist der persönliche Kontakt zentral:

„Wenn etwas wichtig ist, sprechen wir darüber – auch mit Eltern.“ Hans Schmid

Er ist überzeugt: Junge Leute kommen wegen der jungen Leute, die schon da sind. In der Schnupperwoche treffen Bewerber auf die aktuellen Auszubildenden. In der Kantine sitzen alle an einem Tisch.

Nemanja Tesic, Mathis Zimmermann, Rahel Pfaffhauser und Hans Schmid im Gespräch mit Mühle + Mischfutter.

Wer aufgenommen wird, muss ins Team passen. Diese sorgfältige Auswahl ist Hans Schmid wichtig. Jeder vierte Lernende in der Schweiz bricht seinen Ausbildungsvertrag vorzeitig ab und wechseln in einen anderen Beruf. Das will die Swissmill vermeiden. Fünf bis zehn Bewerber schnuppern jährlich hinein. „Der Beruf ist nicht sehr bekannt, deshalb ist die Auswahl begrenzt“, sagt Schmid. Betriebskultur und Zusammenhalt seien entscheidend. Schon das Händeschütteln zähle.Bei Informationswochen begleitet ihn oft ein Azubi. Rahel war bei der letzten dabei und konnte eine junge Frau für die Ausbildung gewinnen. Sie ist jetzt im Auswahlverfahren für das nächste Jahr. Für Hans Schmid ist gute Werbung essenziell. Die Swissmill setzt auf Flyer, Messen – und neuerdings auch auf bedruckte Verpackungen wie das Bio Suisse Haferflöckli-Päckli. Bewerber, die sich bei der Mühle melden, bekommen sofort eine Rückmeldung. Wichtig ist Hans Schmid ein insgesamt attraktives Auftreten: „Der erste Eindruck zählt.“ Die Konkurrenz ist groß.

Technik mit Sinn

Was motiviert junge Menschen für diesen Beruf? „Ich habe schon immer gern mit Technik gearbeitet“, sagt Mathis. „Und es ist cool zu sehen, wie aus Getreide Mehl wird.“ Rahel schätzt das Praktische: „Ich wollte etwas mit Verantwortung und echten Produkten – dafür ist die Mühle ideal.“ Hans Schmid sieht darin die Berufsstärke:„Müller sind Macher. Sie arbeiten mit moderner Technik und mit einem zentralen Produkt für unsere Ernährung. Das stiftet Sinn.“ Im ersten Lehrjahr stehen Grundlagen wie Verfahrenstechnik, Steuerung und Sensorik auf dem Plan, später kommen Analyseverfahren, Rezeptsteuerung und Wartung hinzu. Die Swissmill bietet ein hochmodernes, anspruchsvolles Umfeld mit automatisierten Anlagen, Farbsortierern, Feuchtesensoren, pneumatischen Transporten und digital vernetzten Walzenstühlen. Auch neue Mahlverfahren und Überwachungstechnologien werden laufend erprobt.

Antoine Bolay, Leiter Produktion und Technik, gratuliert Rahel und Mathis zur bestandenen Prüfung. Er ist mit der Berufsbildung zufrieden. Zum Thema Künstliche Intelligenz sagt er:

„Unser Ziel ist es, Prozesse zu vereinfachen und neue Technologien gezielt dort einzusetzen, wo sie echten Mehrwert bringen – ohne unnötige Komplexität. KI bietet in der Müllereibranche Potenzial, etwa in der Produktionsplanung oder bei der Analyse von Prozessdaten. Entscheidend ist, dass die Grundlagen stimmen saubere Daten, klare Abläufe – und dass Technologie unser Team unterstützt, nicht ersetzt.“ Antoine Bolay

Die Schulmühle von Bühler

Sporadisch besuchen die Auszubildenden die Schulmühle von Bühler in Uzwil. Das war für die Lernenden sehr wichtig, denn dort konnten sie viel ausprobieren. Sie lernten dort unter anderem, Walzenstühle einzustellen und Griesputzmaschinen einzulegen. Dario Grossmann, der die Schulmühle leitet, beantwortet geduldig alle ihre Fragen. Rahel erinnert sich: „Wir hatten das Thema Lüftung in der Schule, aber wussten nicht, was Pneumatik ist. Erst durch das Ausprobieren in der Schulmühle haben wir das Thema verstanden.“ Das hohe Niveau der Automatisierung bei der Swissmill und der Bühler Group stellt sicher, dass nicht nur die klassischen Abläufe vermittelt werden, sondern auch Kompetenzen für die digitalisierte Zukunft der Lebensmittelverarbeitung. So sind die Absolventen der Swissmill bestens aufgestellt für ihre Zukunft in der Lebensmittelbranche.

Historisch gewachsen – mitten in Zürich

Die Swissmill ist die größte Getreidemühle der Schweiz und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Ihre Anfänge reichen bis ins Jahr 1843, dem offiziellen Gründungsjahr. 1873 übernahm die Stadt Zürich den Betrieb und verpachtete ihn an Eugen Maggi – einen Halbbruder des Würzeerfinders Julius Maggi. Damit wurden die Grundlagen für eine industrielle Entwicklung gelegt. Ein wichtiger Meilenstein folgte 1912: Die neu gegründete Mühlegenossenschaft schweizerischer Konsumvereine (MSK), ein Vorläufer der heutigen Coop, übernahm die Stadtmühle. Seither entwickelte sich der Betrieb kontinuierlich zu einer leistungsfähigen Mühle mit überregionaler Bedeutung.

Mit dem wachsenden Bedarf an lokal erzeugten Mehlen investierte Swissmill fortlaufend in moderne Mahltechnologie, neue Lagerhallen und eine systematische Optimierung der Transportlogistik. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hielten automatisierte Steuerungs- und Überwachungssysteme Einzug – ein Schritt, der nicht nur Prozesse effizienter gestaltete, sondern auch den Energie- und Wasserverbrauch deutlich senkte. Diese Modernisierungen trugen dem steigenden Umweltbewusstsein der städtischen Bevölkerung Rechnung und stärkten zugleich die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Heute gehört die Swissmill zur Coop Genossenschaft mit Sitz in Basel. Sie produziert rund 100 verschiedene Getreideprodukte – von klassischen Mehlen über Spezialmischungen, Grieße, Haferflocken bis hin zu Polenta. Unsere Produkte finden ihren Weg zu den Coop-Bäckereien (Panofina und Coop Einzelhandel), zu namhaften Industrieunternehmen der Lebensmittelbranche, zum Schweizer Lebensmitteleinzelhandel, zu führenden Grosshändlern sowie zu zahlreichen Gastronomiebetrieben – Partner, die auf unsere Qualität und Zuverlässigkeit vertrauen.

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Baden-Württemberg

Powtech und Fachpack 2025

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Vom 23. bis 25. September 2025 fanden in Nürnberg zwei Fachmessen parallel statt: die Powtech und die Fachpack.
2025
10/1/2025
Powtech und Fachpack 2025

Die Powtech konzentriert sich auf das Verarbeiten von Pulvern, Schüttgütern und Flüssigkeiten. In vier Hallen zeigten 536 Aussteller (2023 gesamt 553) aus 27 Ländern ihre Anlagen und Verfahren, knapp die Hälfte von ihnen aus dem Ausland, vor allem aus dem europäischen Umfeld. Nach Deutschland waren internationale Beteiligungen aus Italien, der Schweiz, den Niederlanden und Österreich besonders stark vertreten. Nach Angaben des Veranstalters wurden für die Powtech rund 8.600 Besucher gezählt (2023 waren es 9.261).

Das internationale Treffen der Schüttgutverbände am 23. September im NCC West gab Einblicke in Auslandsmärkte und Kooperationsmöglichkeiten. Ausgehend von Deutschland über Japan und Spanien bis hin zu den Niederlanden und Großbritannien. Wer für Mehl, Grieß, Premixe oder Alleinfutter Chargensicherheit, Durchsatz und Staubmanagement verbessern wollte, fand auf der Messe das passende Equipment. Sichtbar wurde dabei, dass moderne Linien nicht mit einer Einzelmaschine beginnen, sondern mit sauberer Probenahme und belastbarer Analytik. Erst wenn Siebung, Partikelgrößenverteilung und Feuchte stimmen, lohnen Investitionen in Konditionierung, Mischen und Pelletieren. Die Aussteller setzten genau dort an und rückten kontrollierte Stoffströme, staubarme Übergaben und leicht zu reinigende Baugruppen in den Mittelpunkt.

Männer stehen vor Übersichtstafel.
Die wabenförmige Anordnung der Messehallen sorgte auch dieses Jahr für Verwirrung.  Wegweiser auf dem Böden waren hilfreich (Foto: Messegesellschaft Nürnberg).

Der Anspruch der Messe endete nicht am Linienende. Parallel präsentierten in den Hallen der Fachpack 1.381 Aussteller (2024 waren es 1.455) ihre Lösungen für das, was nach dem letzten Prozessschritt folgt. Ventilsäcke, Big Bags, Dichtungen, Prüfmethoden, Kennzeichnung und Palettierung bildeten die Brücke zu Lager und Logistik. Für Getreideverarbeiter ergibt sich daraus ein stimmiges Bild: Wer heute eine Mühle oder ein Futterwerk modernisiert, plant die Verpackungszone nicht mehr als Anhängsel, sondern als integralen Teil der Prozessführung. Rückverfolgbarkeit, Etikettendaten und Wiegekontrolle greifen in die Chargenführung ein und sind nicht mehr nur ein Thema der Spediteure und Logistiker.  Der internationale Anteil der Gäste lag bei 37 %. Bereits am Vortag brachte die Futury GmbH in Zusammenarbeit mit Fachpack und EIT Food erstmals etwa 100 führende Akteure der europäischen Verpackungs-Start-up-Szene auf dem FuturePack-Summit zusammen. Junge Gründer präsentierten ihre Ideen für die Verpackungswelt von morgen – von nachhaltigen Materialien über digitale Tools bis hin zu neuen Geschäftsmodellen.

Auf 200 Quadratmetern bot der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) auf seiner Sonderschau unter dem Motto „From Vision to Reality – Empowering Tomorrow“ Exponate und Fachvorträge zur Batterieproduktion.  Die rückläufigen Geschäfte mit China und den USA belasten die Unternehmen des Fachverbands zunehmend, so der VDMA auf seiner Pressekonferenz. Zwar sorge die Nachfrage in Europa für leichte Entlastung, doch reiche diese nicht aus, um die Verluste auszugleichen.

Besucherrückgang bei Fachpack

DIeses Jahr verzeichnete die Messe Fachpack 32.000 Besucher. Im Jahr 2024 waren es 37.000 Besucher, so dass gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend im nächsten Jahr zur Weltleitmesse Interpack bestätigt.

Das Rahmenprogramm der Powtech Technopharm lieferte in zwei Foren 88 Fachvorträge im Halbstundentakt. Praktiker und Hersteller diskutierten Zukunftstechnologien im Maschinenbau, Prozesssicherheit und Cybersecurity, Lebensmittelverarbeitung, die Schnittstellen von Flüssigkeiten und Feststoffen sowie Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen. Wer den Kauf von Technik plante, erhielt damit einen schnellen Überblick über den Stand der Dinge, aber auch über offene Punkte aus den Themenbereichen  Normung, Staubexplosionsschutz und Energieeffizienz.

Die wissenschaftliche Seite bündelte der Kongress Partec, der  zeitgleich stattfand. Rund 500 Teilnehmer beschäftigten sich mit Partikeltechnologie, von der Grundlagenmessung bis zur Anwendung in der Industrie. Für Mühlen und Futtermittelwerke ist das nicht nur akademisch. Korngrößenverteilungen, Kornform und Agglomerationsverhalten entscheiden über Mischgüte, Pelletierbarkeit und Abriebfestigkeit.

Neue Standorte und umgebaute Stände

Neu war die Platzierung der Powtech Technopharm in den Hallen 9 bis 12 im nordwestlichen Messebereich. Das vereinfachte zwar den Besucherstrom und brachte die Technikbereiche dichter zusammen, bedeutete aber für einige Aussteller zusätzlichen Aufwand, Standumbauten und neue Wege. Das Besucherticket galt für beide Messen und den öffentlichen Nahverkehr. Wer aus Sicht der Müllerei und der Futtermittelproduktion in den wabenförmig angeordneten Messehallen eine durchgehende Route suchte, konnte entlang der Wegweiser auf den Fußböden zwischen Rohstoffaufbereitung und Verpackung wechseln und beobachten, wie Hersteller beider Welten ihre Schnittstellen inzwischen gemeinsam denken.

Kamerateam macht ein Interview am Messestand
Jan Sundermann von FR. Jacob Söhne im Interview mit Mühle + Mischfutter (Foto: Sabine Kemper).

Auch der Nachwuchs kam in Nürnberg nicht zu kurz. Ein eigener Campus und ein Studententag öffneten Türen für Studierende und Berufseinsteiger. Verbände wie der Deutsche Schüttgut-Industrie Verband (DSIV) und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) boten geführte Rundgänge an und zeigten Berufe in Verfahrenstechnik, Qualitätssicherung, Sicherheitstechnik und Verpackungsentwicklung. Das ist gut investierte Zeit, denn der Fachkräftemangel trifft Produktionsbetriebe ebenso wie den Maschinenbau. Am Gemeinschaftsstand „Young Innovators“ in Halle 9 zeigten junge Unternehmen ihre Entwicklungen – von digitalen Prozesslösungen bis hin zu innovativer Verfahrenstechnik. Der Networking Pavillon in Halle 12 bot Raum für Austausch mit internationalen Start-ups und etablierten Unternehmen. Am Campus Pavillon präsentieren sich führende Hochschulen, Universitäten und Nachwuchstalente. Besucherinnen und Besucher erwarteten Forschungsprojekte, Workshops und direkte Kontakte zur akademischen Welt.

Ein Mann hält einen Vortrag
Alexander Kemmling von Rembe im Fachvortrag (Foto: Laurin Tönnies).

Die Kombination beider Veranstaltungen verschafft in drei Messetagen einen Überblick, den man sonst nur in vielen Einzelterminen erhält. Wer Linienleistung erhöhen, Energie sparen, Staub reduzieren oder Rückverfolgbarkeit schärfen wollte, fand Ansprechpartner vom Probennehmer bis zur Palettierstation. Die Powtech lieferte die Technik für saubere Prozesse, die Fachpack zeigte die robuste Hülle für den Markt. Zusammen ergaben beide Messen eine Prozesskette, die vom Korn bis zur Palette trägt. Zusätzlich begegnete man Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner und Freunden, genoss den Feierabend und das Networking auf einer der After-Work-Partys an den Ständen oder bummelte mit Kollegen durch die Gassen der Nürnberger Altstadt.

Termine vormerken

Die nächsten Termine im Messezentrum Nürnberg sind für die  Powtech Technopharm vom 29.09. bis 01.10.2026 und die  Fachpack vom 21. bis 23. September 2027.

Ein Mann vor einem Stand
Jürgen Skowaisa von Vega (Foto: Laurin Tönnies).
Ein Mann vor Maschinen am Stand
Markus Mettenborg von Amixon (Foto: Laurin Tönnies).
Ein Mann vor seinem Messestand
Johannes Friedrich zeigt die Mess- und Dosiergeräte seiner Firma Friedrich Electronic (Foto: Laurin Tönnies).
Ein Mann vor seinem Messestand
Dennis Friemel von Haver & Boecker erklärt die KI-gestützte Kontrolle für Verpackungsmaschinen (Foto: Sabine Kemper).
Ein Team aus vier Leuten vor dem Messestand.
Das Team vom Anlagenplaner Kastenmüller aus Martinsried (Foto: Sabine Kemper).

Ein Mann vor seinem Messestand
Jürgen Zeller von Hosokawa Alpine (Foto: Laurin Tönnies).

Ein Messestand
Der farbenfrohe Stand von Warex Valve war gut besucht (Foto:Sabine Kemper).  

Ein Mann vor seinem Messestand und seinem Schäler
Thorsten Lucht von F.A. Schule Mühlenbau und seine Kollegen von Amandus Kahl zeigten ihre Lösungen und Maschinen u.a. den neuen Fliehkraftschäler (Foto: Laurin Tönnies).

Ein Mann verleidet als Eisbär auf einem Messestand.
Rembe hatte einen unterhaltsamen Eisbär am Stand (Foto: Sabine Kemper).

Zwei Männer stehen vor Sieben.
Bernard Bückmann zeigt Siebe und Sieb-Bespannungen seines Unternehmens Bückmann (Foto: Sabine Kemper).

Zwei Mäer stehen vor Verpckungspalette.
Am Stand von SSB Wägetechnik Jacky Fricker (TMI) und Thomas Lambrich (Foto: Sabine Kemper).

Ein Portraitfoto eines Mannes
Jim Vingerhoets von Fike (Foto: Laurin Tönnies).

Ein Messestand mit Besuchern
Am Stand des VDMA gab es gut besuchte Fachvorträge und Konjunktureinschätzungen (Foto: Messe Nürnberg).

5 Journalisten mit Kamera im Messegebäude
Das Team von Mühle + Mischfutter auf der Powtech. V.l.n.r.: Zino Miserre, Sabine Kemper, Patrick Buhl, Rainer Miserre und Laurin Tönnies.
Powtech und Fachpack 2025
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Was ist Rotkornweizen?

Brotgetreidemühlen
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Weizen
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Rotkornweizen wird manchmal als Urgetreide bezeichnet. Aber diese Sorte hat mit den alten Sorten nichts zu tun.
2025
10/1/2025
Was ist Rotkornweizen?

Rotkornweizen bezeichnet Weizen mit rotbraun gefärbter Kornschale. Gemeint ist in der Regel Brotweizen, botanisch Triticum aestivum, dessen Samenschale einen rötlichen Farbton zeigt. Die Färbung sitzt überwiegend in Testa und Perikarp, also in den äußeren Schalenschichten rund um Aleuron und Endosperm. Verantwortlich sind phenolische Verbindungen wie Proanthocyanidine und andere Tannine. Das unterscheidet Rotkornweizen von violett oder blau gefärbten Spezialweizen, bei denen Anthocyane in Perikarp oder Aleuron eingelagert sind. Im Netz wird Rotkornweizen gerne als „Urgetreide“ etikettiert, weil er im Vergleich zu Weißkorn eine längere Nutzungsgeschichte hat und durch seine Farbe „ursprünglich“ wirkt. Fachlich korrekt ist es aber nicht. Rotkornweizen ist gewöhnlicher Brotweizen, rot gefärbt, und damit genauso Ergebnis moderner Züchtung wie jeder andere Weizen.

Rote Farbe genetisch

Die Rotfärbung ist ein genetisches Merkmal. Mehrere dominante Genorte steuern sie. Rotkornweizen zeigt häufig eine stärkere Samenruhe als weißkörniger Weizen. Diese physiologische Dormanz senkt das Risiko des Auswuchses auf dem Halm bei feuchter Erntewitterung. Für Anbauregionen mit wechselhaften Erntebedingungen gilt das als Vorteil.

Technologisch zählt in der Vermahlung die Auswirkung der Schalenfarbe auf Mehlfarbe, Geschmack und Sortierung. Bei hohen Ausmahlungsgraden fällt Rotkornweizen über den höheren Gehalt farbtragender Schalenbestandteile durch etwas dunklere Mehlfarbe auf. In Typenmehlen niedriger Asche verschwindet der Unterschied praktisch, weil die Schalenanteile über Sichten und Sichtdruck stark reduziert werden. In Vollkornmehlen und Schroten bleibt die rötliche Tönung sichtbar. Viele Bäcker beschreiben bei Rotkornvollkorn ein kräftigeres, leicht herberes Aroma und mehr Adstringenz an der Zunge.

In der Bäckerei ist die Farbe allein kein Qualitätsmerkmal für Kleber. Entscheidend sind Proteinmenge, Kleberqualität, Fallzahl, Sedimentationswert und Wasseraufnahme. In der Praxis korreliert Rotkorn in manchen Getreidemärkten mit Klassen die traditionell hohe Proteinqualitäten liefern. Diese Zuordnung ist handelsbedingt. Sie ergibt sich nicht zwingend aus der Schalenfarbe. Ein Rotkornweizen kann weiche, keksgeeignete Qualitäten aufweisen, wenn Zuchtziel und Anbau darauf ausgerichtet sind.

Verwendung

Für die Getreidemühlen hat Rotkornweizen folgende praktische Implikationen. Wer enge Farbspezifikationen in hellen Mehltypen bedienen muss, achtet auf strenge Schalenabreicherung und gegebenenfalls auf Mischungen mit anderen Sorten. Bei Vollkornprodukten beeinflusst Rotkorn die Produktfarbe und das Marketing kann den rustikaleren Eindruck nutzen. In der Landwirtschaft sprechen für Rotkornweizen neben der Dormanz oft robuste Bestandesführung und breite Sortenwahl. Dagegen steht in Märkten mit Vorliebe für sehr helle Nudel- und Bäckereimehle die Nachfrage nach Weißkornweizen.

Ernährungsphysiologisch liefert Rotkornweizen im Vollkorn mehr Polyphenole aus der Schale. Diese Stoffe tragen zur antioxidativen Kapazität bei und können in der Wahrnehmung Bitterkeit und Adstringenz verstärken. Der gesundheitliche Nutzen hängt jedoch stärker von Verzehrsmenge, Verarbeitung und Gesamternährung ab als allein von der Schalenfarbe. Abgrenzungen sind wichtig. Rotkornweizen ist kein Hartweizen. Hartweizen, Triticum durum, besitzt ein bernsteinfarbenes Endosperm und dient primär der Pasta. Rotkornweizen ist auch nicht gleichzusetzen mit alten Arten wie Einkorn oder Emmer. Diese unterscheiden sich genetisch und technologisch grundlegend. Ebenso wenig bedeutet Rotkorn automatisch Bio oder Regionalität. Kurz gesagt. Rotkornweizen ist gewöhnlicher Brotweizen mit rot gefärbter Samenschale. Die Farbe entsteht durch Tannine in den äußeren Kornschichten.

Was ist Rotkornweizen?
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Mühle
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Nordrhein-Westfalen

60 Jahre Besondere Ernte- & Qualitätsermittlung

Nachhaltigkeit
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BEE-Tagung in Detmold: Beiträge zu Getreidequalität, Klimaeinflüssen, Digitalisierung, Technik und Nachhaltigkeit.
2025
9/29/2025
60 Jahre Besondere Ernte- & Qualitätsermittlung

Der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V. gelang es in Zusammenarbeit mit dem Max Rubner-Institut in einem abwechslungsreichen Programm mit jeweils 15-minütigen Vorträgen in Form einer „Reise entlang der Wertschöpfungskette” – so Dr. Bertrand Matthäus in seiner Begrüßung – die Geschichte, die Bedeutung und die Herausforderungen der BEE für die zahlreich erschienenen Teilnehmer des Erntegesprächs eindrücklich darzustellen.

In einem Videogrußwort gleich zu Beginn betonte Alois Rainer, Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, dass die BEE mit ihren verlässlichen Zahlen unverzichtbar für die Sicherheit und den Erfolg der heimischen Landwirtschaft sei. Dr. Tanja Schwerdtle, Präsidentin des Max Rubner-Instituts, war persönlich nach Detmold angereist. Für sie ist die BEE „eine Instanz” und „ein wahrer Datenschatz”. Kein anderes Land könne auf eine solche Fülle von validen, schnell verwendbaren Daten über viele Jahre zurückgreifen. Zudem biete die BEE einen großen Nutzen für zahlreiche Stakeholder aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie für die Verbraucher.

Daten und Statistiken

Die Bedeutung der BEE für das Bundesministerium erläuterte Dr. Jürgen Weis vom Referat Statistik. Die Qualitätsermittlung der Ernte bei Getreide und Raps seien als gesetzliche Aufgabe seit 60 Jahren verankert und würden im Max Rubner-Institut in Zusammenarbeit mit den Statistikbehörden der Länder auf exzellentem technischem und wissenschaftlichem Niveau wahrgenommen und beständig weiterentwickelt. Pflanzenzüchtung, landwirtschaftliche Erzeugung, Müllereiwirtschaft und Bäckerhandwerk erhielten eine wertvolle Informationsgrundlage und zukunftsgerichtete Impulse für Anpassungen an den Klimawandel oder veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Cora Hoffmanns vom Statistischen Amt Hamburg/Schleswig-Holstein ging auf die Geschichte der Agrarstatistik ein. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bestimmten in Westdeutschland zunächst die Westalliierten die Agrar- und Ernährungspolitik. Sie verließen sich dabei nicht auf die landwirtschaftlichen Ernteberichterstatter, die sie einer zu großen Nähe zum Nationalsozialismus verdächtigten. Der Überblick über die landwirtschaftliche Produktionskapazität war aber wichtig, um die Bevölkerung schnell wieder mit dem Nötigsten versorgen zu können. Nahrungsmittel, die nicht selbst produziert werden konnten, mussten mit teuren Devisen importiert werden, hier musste genau kalkuliert werden. Dies mündete in der Einführung der Besonderen Ernteermittlung für Winterroggen, Winterweizen und Spätkartoffeln (Messung von Erträgen) zusätzlich zur Ernteberichterstattung (Schätzung von Erträgen). Seit den 1960er-Jahren wird die Agrarpolitik fast ausschließlich auf europäischer Ebene geregelt, es erfolgte ein Wandel auch hin zu einer europäischen Agrarstatistik. Hoffmans betonte besonders, dass die Agrarstatistik immer eng verwoben sei mit den jeweiligen Zielen der Agrar- und Ernährungspolitik im Allgemeinen und dabei durch ihre Neutralität und Unabhängigkeit auch manchmal unbequeme Daten liefere.

Entstehung der BEE

In der Vorgängerinstitution des MRI, der Bundesforschungsanstalt für Getreideverarbeitung, wurden Anfang der 1960er-Jahre erste Qualitätserhebungen über die Ernten der deutschen Brotgetreidearten Weizen und Roggen in Anlehnung an bereits früher im damaligen Reichsgebiet durchgeführte Untersuchungen erarbeitet. Aufgrund mangelnder Probenrepräsentanz und nicht ausreichender statistischer Absicherung war die Nutzung der Daten jedoch sehr eingeschränkt. Im Jahr 1964 wurde erstmals eine repräsentative Erhebung über die Qualitätseigenschaften der Weizen- und Roggenernte durchgeführt, mit dem besonderen Ziel, möglichst rasch die Qualitätseigenschaften der Ernte zu ermitteln, um so einen Überblick über die Qualität des Brotgetreides in den verschiedenen Anbaugebieten der Bundesrepublik zu erhalten.

Für die Brotgetreideernte 1965 wurde diese Qualitätsprüfung dann – geregelt durch einen Erlass – offiziell in Zusammenarbeit mit dem damaligen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt. Die Einzelheiten zur Qualitätsermittlung wurden bzw. werden in einer gemeinsamen Besprechung mit dem Bundesministerium, den Länderministerien und dem Sachverständigenausschuss festgelegt und auf der Basis des Agrarstatistikgesetzes (§ 47) im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ (BEE) ausgeführt. Dabei wird nach Vorgaben des Statistischen Bundesamtes sowie der Landesämter für Statistik aus der Gesamtheit der auskunftspflichtigen Betriebe von ausgewählten Feldern eine repräsentative Anzahl an Getreidemustern für die Qualitätsermittlung gezogen. Die Qualitätserhebung des Weizens beruht auf ca. 1 800 Mustern, die des Roggens auf ca. 900 Mustern.

Weiter ging es entlang der Wertschöpfungskette. Die Landwirtschaft und dabei insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels auf diese erörterte Dr. Cathleen Frühauf vom Deutschen Wetterdienst. Dr. Hubert Kempf von Secobra Saatzucht ging auf den Bereich der Züchtung ein. Die Zuchtziele haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt, abhängig von Klimaveränderungen und gesellschaftspolitischen Vorgaben wie Düngeverordnung oder dem Wunsch nach 30% Öko-Landbau. Beim Weizen werden vermehrt ertragsstabile Sorten gewünscht, Winterhärte ist kein Thema mehr und Krankheiten verändern sich.

Qualitäten und Düngeverordnung

Zur Erfolgsgeschichte des nachhaltigen Qualitätsweizenanbaus referierte Carsten Grupe von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Er machte deutlich, dass die Landwirtschaft den N-Mineraldüngerseinsatz innerhalb von zehn Jahren bereits um 50% gesenkt habe, dass aber Maximalerträge mit den aktuellen Vorgaben der Düngeverordnung häufig nicht mehr zu realisieren seien und zudem die Qualität bekanntermaßen leide.

Zu den „unerwünschten Begleitern im Getreide”, wie Mutterkorn, Pflanzenschutzmitteln, Mykotoxinen oder Mikroplastik sprach Dr. Christine Schwake-Anduschus, bevor Dr. Alexandra Hüsken einen Überblick zu zeitlichen Trends der wesentlichen Qualitätsmerkmale der deutschen Brotgetreideernte gab: Die Erträge in der Weizenproduktion sind im Zeitraum von 1965 bis 2025 um mehr als das 2,5-Fache gestiegen, die jährlichen Ertragsschwankungen nehmen zu, für den Zeitraum ab 2018 können abnehmende Rohprotein- und Feuchtklebergehalte festgestellt werden.

Michael Haag von der Saalemühle Alsleben zeigte in seinem Vortrag, wie sich die Rolle des Müllers im Laufe der Zeit gewandelt hat. Je nach Bedürfnissen der Konsumenten definiert er seine Aufgabe ständig neu. Der moderne Müller ist heute ein Vermittler zwischen Landwirtschaft, Verarbeitung und Ernährung – als Übersetzer „vom Feld bis zum Teller”.

In der Backbranche ist der Qualitätsbegriff heute mehrdimensional und dynamisch. Es geht nicht mehr nur um handwerkliche Fähigkeiten, sondern Nachhaltigkeit, Service, Regionalität, Gesundheit, Genuss usw. gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Diesen Wertewandel, der in allen Teilen der Wertschöpfungskette deutlich werden sollte, erläuterte Norbert Lötz von Harry Brot.

Am Ende der Supply Chain steht bekanntlich der Konsument. Bei diesem steigt zunehmend das Bewusstsein für eine gesunde und nachhaltige Ernährung und damit die Angebotsvielfalt an pflanzlichen Alternativprodukten. Getreide und Leguminosen oder aus ihnen extrahierte Inhaltsstoffe können zur Herstellung dieser Fleisch-Alternativen genutzt werden. In ihrem Ausblick zur „Zukunft des Essens” ging Prof. Dr. Elke Pawelzik (Uni Göttingen) auf die damit verbundenen Herausforderungen an Getreide und Getreideinhaltsstoffe ein.

Tagung für Müllerei-Technologie

Nachmittags ging es mit Themen aus der Praxis der Müllerei-Branche weiter. Robert Wolf von der Firma Kaeser stellte zunächst die Einsatzmöglichkeiten von Drehkolben- und Schraubengebläse für die pneumatische Förderung vor.

Der Retrofit von bestehenden Maschinen und Anlagen kann ein wichtiger Baustein sein, um Effizienz, Transparenz und Produktivität nachhaltig zu verbessern, ohne in neue Anlagen investieren zu müssen. Andreas Rutz (ICS Automation AG) zeigte anhand konkreter Projekte in Getreidemühlen detailliert auf, wie der typische Projektablauf ist, welche technische Möglichkeiten es gibt, was die Projektrisiken sind und welchen Nutzen Mühlenbetreiber nach dem Retrofit haben.

Wie sich unterschiedliche Einstellungen am Walzenstuhl – darunter Walzendurchmesser, Umfangsgeschwindigkeit, spezifische Belastung, Mahldruck sowie die Wahl des Aufgabeprodukts – auf die mechanische Stärkebeschädigung in den Ausmahlpassagen auswirken, haben drei DMSB-Studierende in einer Projektarbeit gemeinsam mit der Firma Kastenmüller untersucht (s. M+M 15-16/2025, S. 21–22).

4 Menschen vor einem Schild
Das Experten-Team von Kastenmüller: (V.l.n.r.) Maro Bauer, Michaela Budau, Andreas Kastenmüller und Franz Schmid (alle Fotos: Patrick Buhl).

Die Firma Swisca konnte jetzt drei Jahre in Folge eine Neuheit in Detmold präsentieren – nach dem Netzer DAMPE und dem Walzenstuhl ROMIL nun den SIFTO, eine vollständig modulare Sichter-Plattform für bis zu acht Siebstapel mit integrierten Direktantrieben, individuellen Hub- und Geschwindigkeitseinstellungen und Hexagon-Sieben. Das Schweizer Unternehmen teilte auf Nachfrage mit, dass es beim neuen Sichter bereits zu Wartezeiten kommt. Nach und nach soll die Produktion aufgrund der hohen Nachfrage gesteigert werden.

2 Männer neben einer Maschine zum Sieben
Stefan Sonderer und Stefan Schmitz von der Schweizer Technikschmiede Swisca präsentierten den Sichter SIFTO am Stand und in einem Vortrag.

Die Digitalisierung verändert auch die Mühlenlogistik grundlegend. Michael Haag von der Saalemühle Alsleben zeigte in seinem zweiten Vortrag, wie durch automatisierte Silomanagementsysteme, digitale Verplombung und personalfreie Anlieferung neue Standards in Effizienz, Transparenz und Produktsicherheit gesetzt werden. Der Vortrag beleuchtete die Vorteile für Kunden und Lieferanten: von der papierlosen Bestellung über die flexible Fahrzeugdisposition bis hin zur vollständigen Dokumentation und Rückverfolgbarkeit. Sensorik, Telemetriedaten und GPS-gestützte Freigabezonen ermöglichen eine sichere und nachvollziehbare Mehlanlieferung – rund um die Uhr und ohne Personalaufwand.

Vorkommen und Konzentration von Mykotoxinen steigen aufgrund des Klimawandels. Dies stellt Mühlenbetriebe vor neue Herausforderungen: Nicht nur das Risiko von Rohstoffverunreinigungen steigt, sondern auch die Anforderungen an das Qualitätsmanagement, die Lagerung und die Kommunikation mit Vorlieferanten, wie Dr. Schwake-Anduschus in ihrem Vortrag betonte. Lösungen zum Umgang damit präsentierten die Firmen Romer Labs und R-Biopharm im Ausstellerforum: den validierten Schnelltest AgraVision ® Pro und die Systemlösung RIDA®SMART.

Allergene wie Soja, Lupine und Senf werden u.a. durch den verstärkten Leguminosenanbau vermehrt in die Mühlen eingetragen. In einem gemeinsamen Projekt von Saalemühle, biotask AG und Bühler wurden durch Stufenkontrollen in Mühlen die Effektivität der diversen Reinigungsschritte in Hinblick auf die Abreicherung der Allergene untersucht, um die Mühlenreinigung zu optimieren. Beim Soja erzielten Siebung und Aspiration die besten Reinigungsergebnisse, bei der Lupine erwies sich der Einsatz des Konzentrators –der in vielen Mühlen in letzter Zeit schon aus dem Prozess herausgenommen wurde – als sehr wirksam, während beim Senf der Trieur zu empfehlen ist. Interessante Ergebnisse für ein immer wichtiger werdendes Thema.

In Detmold wurde von Bühler außerdem der Farbsortierer Spark Pro+ vorgestellt. Die Maschine ist als Einstiegsmodell konzipiert und richtet sich an Mühlen, die mit vergleichsweise überschaubaren Investitionen arbeiten wollen.

Rony Urban von der Bühler Group dazu: „Der Spark Pro+ ist als Farbsortierer eine Einstiegsmaschine. Wir wollten hier in Detmold zeigen, dass Müller schon mit einer Investition von rund dreißig- bis vierzigtausend Euro ein Gerät erhalten, das sich leicht installieren lässt, eine einfache Bedienung bietet, robust und effizient arbeitet und in der Farbsortierung überzeugende Ergebnisse liefert.“
2 Männer vor einer Maschine
Rudolf Hofer und Randy Urban von der Bühler Group präsentierten den Spark Pro+, ein Farbsortierer als Einstiegsmodell für mittlere und kleinere Mühlen.

In Deutschland hat sich der Sedimentationswert nach Zeleny als wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Proteinqualität von Weichweizen etabliert. Die Herstellung des Versuchsmehles für den Sedimentationstest kann gemäß ICC-Standard 118 unter anderem mit der MIAG-Grobschrotmühle oder der Brabender Sedimat erfolgen. Beide Mühlen sind nicht mehr auf dem Markt erhältlich. Das MRI hat gemeinsam mit der Firma Anton Paar nach Alternativen für diese Labormühlen gesucht. Die Vermahlung mit der Grießmühle QJ Sedimat von Anton Paar (inkl. 150µ-Sichter) erbrachte gute Ergebnisse, sodass ein Verfahren zur Anerkennung und deren Aufnahme in die ICC- bzw. ISO-Norm empfohlen wird.

Ein Mann und eine Frau neben einem Tisch
Markus Löns und Cornelia Brunner von Anton Paar.

Wie man die Labormühlen optimal „für die Kunst des Müllers” nutzen kann, erläuterte Markus Löns von Anton Paar. In Rahmen eines Vermahlungsprojektes wurden mit einer Brabender Quadrumat Senior Getreidemuster (Weizen) mit unterschiedlichen, vorher definierten Feuchtigkeitsgehalten vermahlen. In Ergänzung dazu wurden der Einfluss von fünf verschiedenen Sichterkonfigurationen und die Vermahlungskapazität in Abhängigkeit von der Feuchte untersucht. Die umfangreichen Ergebnisse zeigen, dass eine richtig ausgewählte und konfigurierte Labormühle eine gute Unterstützung zur Bewertung von Getreidepartien darstellen kann. Eine flexible Anordnung der Sichter eröffnet zudem die Möglichkeit, einer industriellen Produktion möglichst nahe zu kommen.

Weitere Themen standen auf der Agenda. Zur betrieblichen Umsetzung und dem Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit sprach Steffen Zitzmann von Improvin. Dr. Johannes Busch von Evonik erläuterte, wie Backqualität in spezifischen Brotgetreidepartien und Mehl schnell und zuverlässig mit einer etablierten Nährstoff-Schnellanalytik aus der Futtermittelbranche erfasst werden kann (s. M+M 17/2025, S. XX-XX). Die NIR-Überwachung als Grundlage der Produktionssteuerung präsentierte Christian Müller von Perten. Und auch Automatisierungslösungen von Högemann und Schulz Systemtechnik sowie Verpackungstechnik von He-Ja wurden präsentiert.

Beim Aussteller Haver&Boecker/Behn + Bates arbeitet man daran, Verpackungsmaschinen intelligenter und sicherer zu machen. Tobias Kleinekemper erläuterte in Detmold, dass die Anlagen längst mit übergeordneten Steuerungen und ERP-Systemen vernetzt seien, sodass

Rezepturen und Parameter automatisch ablaufen. Der nächste Schritt sei die Integration von KI-gestützten Kamerasystemen, die einzelne Prozessschritte überwachen und so zusätzliche Sicherheit schaffen. Kameras prüfen zum Beispiel, ob Säcke korrekt aufgesteckt sind oder ob ein Überdruck zu einem Sackplatzer führen könnte. Wird ungewöhnlicher Staubaustritt festgestellt, greift das System ein, bevor Material austritt und größere Verluste entstehen. Auch nach der Ultraschallverschweißung der Ventile dokumentieren Kameras die Qualität jeder einzelnen Naht. Mithilfe von künstlicher Intelligenz werden die Ergebnisse klassifiziert.

Ein Mann neben einem Plakat
Tobias Kleinekemper, Businee Unit Food, Haver & Boecker/Behn + Bates.
Tobias Kleinekemper: „Problematische Säcke gelangen so gar nicht erst auf die Palette. Das ist entscheidend, denn eine beschädigte Palette beim Kunden – etwa, wenn im Container schon beim Öffnen Produkt austritt – führt schnell zur Reklamation oder gar zur Rücksendung. Mit diesen Systemen können wir sicherstellen, dass die Qualität noch einmal steigt. Die Technik an sich ist robust und zuverlässig, aber durch den Einsatz von KI schaffen wir eine zusätzliche Ebene der Kontrolle, die dem Kunden mehr Sicherheit gibt.“

Qualitätssicherung durch Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit standen ebenso auf der Agenda wie die klassischen Themen Fördern, Reinigen, Mahlen, Sichten und Laborarbeit. Die Detmolder Tagung zeigte einmal mehr die ganze Bandbreite der Branche. Sie bot zahlreiche Informationen, setzte neue Impulse und lebte vom intensiven Austausch.

2 Männer neben einer Maschine
Thorsten Lucht und Heike Otte-Witte von F.H. Schule Mühlenbau hatten den Fliehkraftschäler dabei, der sich durch einen hohen Schälgrad auszeichnet.
Ein Mann vor einem Plakat
Jost Rüter von Rüter Maschinenbau informierte über seine Plansichter in Einkasten- und Kreuzjoch-Bauweise
Ein Mann vor einem Plakat
Markus Ziegler vom Automatisierungsspezialist Högemann
2 Männer vor einem Stand
Von Romer Laps kamen Lars Wallbaum und Tanyo Taupitz.
2 Männer vor 2 Plakaten
Alexander Langer und Alister Grow von Hosokawa Alpine.
2 Männer vor einem Stand
Von Schulz Systemtechnik nahmen Stefan Hitz und Burkhardt Arends teil.
Ein Mann sitzt auf einem Tisch
Bernhard Kurz von I&W Systemhaus für Automatisierung mit Sitz im Münsterland stellte zum ersten Mal in Detmold aus.
Ein Mann vor einem Plakat
Norbert Weesolek vom Unternehmen He-Ja Verpackungsmaschinen aus Gummersbach.
Ein Mann vor einem Plakat
Karl-Josef Zoller von FAWEMA
3 Männer unterhalten sich
Holger Niklasch und Christian Müller von Perten im Kundengespräch.
1 Mann vor einem Bildschirm
Geschäftsführer Andreas Rutz von ICS Automation AG & ACS Solution AG.
60 Jahre Besondere Ernte- & Qualitätsermittlung
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BFE und CBR schließen strategische Partnerschaft bei Energieeffizienz

Nachhaltigkeit
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Die BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH und CBR Sustainability Partners haben eine Kooperation vereinbart.
2025
9/25/2025
BFE und CBR schließen strategische Partnerschaft bei Energieeffizienz

Beide Unternehmen verfügen über tiefgreifende Expertise im Energie-, Klima- und Nachhaltigkeitsmanagement – einschließlich Managementsystemen, wie ISO 50001 (Energiemanagement), ISO140001 und EMAS (Umweltmanagement) – sowie in der Berichterstattung nach CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), VSME (Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs), CO2e-Bilanzierung (CCF, PCF) und der Erstellung von Transformationsplänen, Klimastrategien und technischen Konzepten für die Kreislaufwirtschaft.

Beide Unternehmen ergänzen sich in ihren Kompetenzen, um innovative, technisch-wirtschaftlich tragfähige und umsetzbare Lösungen anzubieten.

  • BFE bietet Energieeffizienzberatung, entwickelt technische Maßnahmen und Konzepte für Querschnittstechnologien (Heizungs- und Lüftungssysteme, Abwärmenutzung, Druckluft) und unterstützt Unternehmen beim Energieaudit. Darüber hinaus berät BFE Kunden bei der Energiekostenoptimierung und der Erfüllung energierechtlicher Verpflichtungen, inklusive Meldepflichten- und Fördermittelmanagement.
  • CBR ergänzt dies mit tiefgehender Expertise in alternativen Energieträgern, Rohstoffen und Carbon Management, kombiniert mit regulatorisch basierter Technologie- und Prozessentwicklungskompetenz. Damit unterstützt CBR Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung technologie-basierter Transformationsvorhaben.

Gemeinsame Kunden profitieren durch eine umfassende Unterstützung in allen Belangen rund um Energiekosten und Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit minimalem Abstimmungsaufwand. Sie können entsprechende Projekte noch schneller und effizienter umsetzen.  

„Mit CBR haben wir einen Partner gefunden, der unser Portfolio durch seine technologische Stärke perfekt ergänzt. Gemeinsam können wir ganzheitliche, noch wirkungsvollere Maßnahmen für unsere Kunden entwickeln und so dazu beitragen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, erklärt André Martin, Geschäftsführer Vertrieb & Operations, BFE Institut für Energie und Umwelt.
„Wir freuen uns, dass BFE seine jahrzehntelange Erfahrung aus tausenden erfolgreich umgesetzten Projekten in die Kooperation einbringt. Gemeinsam gehen wir über klassische Ansätze des Energiemanagements und der Effizienzsteigerung hinaus und erschließen für unsere Kunden neue Wege, um Treibhausgasemissionen wirksam zu reduzieren“, ergänzt Christoph Behrendt-Rieken, Gründer und CEO, CBR Sustainability Partners.

Nachhaltigkeits-Ökosystem

BFE und CBR sind darüber hinaus Partner von osapiens, einem führenden Softwareanbieter von Nachhaltigkeits- und Transparenzlösungen. Mithilfe der Plattform können Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten effizient erfasst, analysiert und berichtet werden. Zu den Lösungen gehören unter anderem Anwendungen zur CSRD (Corporate Social Responsiblity Directive), dem CCF (Corporate Carbon Footprint) sowie zur EU-Taxonomie.

BFE und CBR schließen strategische Partnerschaft bei Energieeffizienz
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Deutsch-Ungarische Getreideverarbeitung in der Julia-Mühle

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Die Julia-Mühle nahe Kecskemét ist eine der größten Getreidemühlen Ungarns.
2025
9/18/2025
Deutsch-Ungarische Getreideverarbeitung in der Julia-Mühle

Julia ist drei Jahre alt, als sie den Spatenstich setzt für die Getreidemühle, die einmal ihren Namen tragen wird. Nicht im Sandkasten, sondern auf einem Acker im Ort Kunszállás nahe der Stadt Kecskemét. Ihr Vater Johann Tiemens und sein Partner Attila Csontos haben das Land gekauft, auch weil der Bürgermeister ihnen eine eigene Autobahnauffahrt verspricht. Heute, einundzwanzig Jahre später, fahren wir 100 Kilometer südlich von Budapest auf der Landstraße zur Julia-Mühle und passieren Bagger und Kräne. Die Auffahrt zur Autobahn entsteht tatsächlich, ist aber noch nicht fertig. Die Mühle dagegen vermahlt seit ihrer Inbetriebnahme im Oktober 2005 fast 3 Mio. t Getreide.

„Wenn es eine Zeit gibt, in der wir nicht planen oder modernisieren, dann werde ich unruhig“, sagt Geschäftsführer Johann Tiemens.

2005 geht die erste Weizenmühle mit einer Kapazität von 220 t pro Tag an den Start, 2006 folgt eine Hartweizenlinie mit 100 t pro Tag. Eine weitere Weizenmühle kommt 2008 hinzu mit einer Kapazität von 250 t pro Tag. Mit ihrer Tageskapazität von 570 t pro Tag ist die Julia-Mühle lange die größte Mühle Ungarns und heute die drittgrößte. Der Mühlenstandort mit Weichweizen- und Hartweizenprofil verfügt über einen hohen Automationsgrad und ein mit Farinograph, Extensograph und Alveograph ausgestattetes Labor mit eigener Analytik.

Zwei Männerstehen vor einem LKW mit Logo.
Attila Csontos (links) und Johann Tiemens (rechts) sind Geschäftsführer derJulia-Mühle und haben sie gemeinsam aufgebaut (Alle Fotos: Patrick Buhl).

Der Betrieb positioniert sich mit einem breitem Mehlportfolio für die Brot- und Lebensmittelindustrie in Mitteleuropa. Rund ein Viertel der Produktion wird ins EU-Ausland exportiert, 3% gehen ins Nicht-EU-Ausland und der Rest bleibt im Inland.  Rund 34% der Kunden sind Industriebetriebe, 20% Bäcker und 22% Mischfutterhersteller. Der Grund für die Standortwahl der Mühle ist die strategisch günstige Lage im Zentrum der ungarischen Tiefebene, einer wichtigen Drehscheibe für Verkehr und Landwirtschaft.

“Als der Bürgermeister damals sagte, wir bekommen das Feld inklusive Autobahnanschluss, war es für uns wie ein Sechser im Lotto,“ erzählt Geschäftsführer Attila Csontos.

Auch ohne Autobahnanschluss, erweist sich die Standortwahl als richtig.

Weichweizen und Durum

„Wir setzen auf Leistungsfähigkeit, und die beginnt beim Rohstoff“, so Attila Csontos, der für die Rohstoffbeschaffung zuständig ist. In der Vergangenheit war Ungarn berühmt für seinen Weizen. Daran möchte er anknüpfen. „Der ungarische Weizen war besonders harter Weizen mit einer hohen Wasseraufnahme“, schildert Attila Csontos, der auf 34 Jahre Branchenerfahrung zurückblickt, die Vorteile der alten Sorten. Die letzten Jahre achtet er besonders auf die Qualität der Rohstoffe. Aktuell bevorzugt er fünf Sorten – zwei aus Österreich und drei aus der Slowakei. „Die drei slowakischen Sorten entsprechen den alten ungarischen Sorten beziehungsweise haben deren guten Eigenschaften“, erklärt er. „Die Ukraine hat 60 Mio. ha beste Bodenqualität und ein enormes Potenzial. Dagegen produziert Ungarn lediglich 5 Mio. t Weizen“, erläutert er sein Konzept.

Ádám Csontos, Technischer Direktor, wird in einigen Jahren die Mühlenleitung übernehmen.

Vor dem Ankauf der Rohstoffe beprobt und prüft sein Labor sämtliche Partien. Letztes Jahr rund 400 000 t Weizen. Seine Mitarbeiter fahren zu jedem Landwirt und ziehen Muster, die sie im eigenen Labor auswerten.

Ein Mühlengebäude mit 16 Silos.
Die zwischen 2016 und 2022 errichteten 16 Stahlsilos bieten zusätzliche Rohstoffpuffer bis 40.000 t.

Qualitätssicherheit vor Masse

Die Julia-Mühle liefert Hartweizengrieß für die Teigwarenindustrie und Feinmehle. Für Weichweizen umfasst ihr Portfolio unter anderem Pizzamehl, griffiges Kuchenmehl, Brotmehle sowie Vollkornmehl. Hinzu kommen Roggen- und Dinkelmehle in hell und als Vollkorn. Die Typenbezeichnungen folgen ungarischen Normen und decken Back-, Keks-, Waffel- und Teigwarenlinien ab. Für Lebensmittelsicherheit sorgen mikrobiologische Routinen, Pestizid- und Schwermetallprüfungen sowie die DON-Kontrolle. Das Management zertifiziert über das FSSC-22000-System, ergänzt um eine einheitliche Umweltnutzungsgenehmigung und ein Halal-Zertifikat. Die Logistik ist auf Schüttgut und Sackware ausgelegt. Ein eigener Silofahrzeugpark mit sieben Lkw und rund zehn Fahrern versorgt Großkunden.

Lager für Mehltüten und zwei Männer die sich begrüßen.
Das Lager der Julia-Mühle. Die Kleinverpackungen werden vorallem exportiert.

Die Verpackungen reichen von Einheiten zu einem bis fünf Kilogramm für den Einzelhandel bis zu 25-Kilogramm-Ventilsäcken sowie Big-Bags auf Abruf. Für die Kleie nutzt der Betrieb gewebte Polypropylensäcke. Die Maschinenausstattung folgt dem Prinzip gründlicher Vorreinigung und stabiler Prozessführung. In der Reinigung setzt die Mühle auch den Farbsortierer Sortex von Bühler ein. Die Automatisierung steuert den kompletten Herstellungsprozess, so dass für die Schicht ein Müller ausreicht. Johann Tiemens denkt an die Anfänge der Produktion im Jahr 2005, als er mit GBS-Stühlen aus Italien nur lose Produkte aus Weichweizen und Durum auf der kombinierten Mühle produziert. Die Büros und das Labor befinden sich noch in Containern und der Transport läuft über Kieswege. Der Erfolg stellt sich schnell ein und die Einnahmen fließen seitdem kontinuierlich in neue Technik. Insgesamt 16 Silos kommen nach und nach dazu mit einer Kapazität von je 2500 t. Dazu eine Lagerhalle mit Absackmaschinen und einer Kleinpackerei.

Mehltüten für Einzelhandel
Ein gewisses Kontingent an Tüten für den Einzelhandel wird hergestellt und meist ins EU-Ausland exportiert.

Technik von Swisca

Für die aktuelle Modernisierung und Erweiterung vertraut der Betrieb auf das Schweizer Unternehmens Swisca. Im ersten Schritt wird die Hartweizenmühle zu einer kombinierten Mühle für Durum, Gries und Weichweizen umgebaut.

Insgesamt 18 neue Romil-Walzenstühle von Swisca hat Ádám Csontos gekauft.
Vier Walzenstühle.
Vier der Romil-Walzenstühle von Swisca sind bereits installiert.

Dafür installiert Swisca vier Romil-Walzenstühle sowie ein Siebabteil des Plansichters Sifto. Im zweiten Schritt voraussichtlich im März 2026 werden die alten Walzenstühle von Mühle 1 gegen 14 weitere Romil-Walzenstühle ausgetauscht.

“Auch von der Energieseite her sind unsere Lösungen attraktiv. Die Leistung steigt von 220 t auf 300 t pro Tag, ohne dass die Mühle mehr Energie verbraucht”, so Swisca-Projektmanager Stefan Schmitz. „Wir arbeiten hier mit sieben Plansichter-Abteilen, die je nach Konfiguration als Einzel- oder Doppelabteile montiert werden. Hinzu kommen zwei Getreidenetzer vom Typ Dampe. Einer ist bereits installiert, ein zweiter wird für die Mühle 1 ergänzt.“

Für die Wäge- und Dosiertechnik liefert Swisca eine Densi Waage zur Feuchtigkeitsmessung des Weizens, dazu mehrere Cervo-Schüttwaagen für die zweite Mühle sowie zwei Fertigproduktwaagen für die erste Linie. Im Weizensilo sind bereits acht Dosierer vom Typ Floba integriert.

Ebenfalls komplett neu aufgebaut wird die Reinigung. Swisca übernimmt die Anlagenplanung und koordiniert die Installation. Farbsortierer, Trieur und Steinausleser werden bei Drittanbietern gekauft ergänzt mit Komponenten von Swisca wie Filter und Schnecken. Das Unternehmen liefert nicht nur die Technik, sondern auch das Projektmanagement bis hin zur Unterstützung der Elektroinstallation, die für die lokalen Elektriker Neuland darstellt. Die Inbetriebnahme übernehmen Stefan Schmitz und Mitglieder seines Technologieteams. „Vor zwei Jahren war ich noch allein, heute sind wir fünf Technologen im Team“, erklärt er. Mit diesem Ausbau setzt die Julia-Mühle Maßstäbe. Zusätzlich sollen der Bau eines Solarparks und zwei Windräder die Klimabilanz der Mühle verbessern.

Viele Rohre in einer Getreidemühle.
Das Rohrballet der neuen kombinierten Mühle, die weißen Rohre gehören zur alten Mühle, die umgebaut wurde.

Kooperation für Tierfutter

Stolz ist der technische Direktor Ádám Csontos, der die Mühlenleitung in Zukunft übernehmen wird, auf die Investition in eine Anlage zur Herstellung von Kleiepellets. Die Anlage entsteht in Kooperation mit dem Unternehmen Vitafort, einem führenden Futtermittelunternehmen, welches mehr als ein Viertel des ungarischen Bedarfs deckt. Der amerikanische Konzern Archer Daniels Midland (ADM) hält 30 % der Anteile am Unternehmen. Vitafort liefert die Inhaltsstoffe, um aus der Kleie der Julia-Mühle hochwertige Pellets zur Verfütterung herzustellen. Die Anlage für die Pellets liefert der deutsche Maschinenbauer Amandus Kahl, derzeit läuft die Produktion an.

Eine Maschinenanage zur Herstellung von Tierfutterpellets.
Die neue Pelletieranlage hat Amandus Kahl geliefert und sollin vier Wochen fertig sein. Die Pellets für die Verfütterung entstehen in Kooperation mit dem ungarisch-amerikanischen Tierfutterunternehmen Vitafort aus dem Ort Dabas.
Ein Mann zeigt Pellets für Tierfutter.
Künftig wird die Kleie der Mühle zu Pellets für Tierfutter verarbeitet. Ádám Csontos mit den ersten fertigen Pellets.
Drei Männer in Mühle einer hat eine Kamera.
Rainer Miserre (links) und Patrick Buhl (rechts) von Mühle + Mischfutter mit Ádám Csontos (mittig) bei den Dreharbeiten für ein Video über die Júlia-Mühle.
Deutsch-Ungarische Getreideverarbeitung in der Julia-Mühle
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Zhiguo Dan in die Milling Hall of Fame aufgenommen

Nachhaltigkeit
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Mühlentechnik
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Weizen
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Mehl
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Milling Hall of Fame ehrt Zhiguo Dan für nachhaltigen Erfolg und Verantwortung in der Mühlenindustrie.
2025
9/18/2025
Zhiguo Dan in die Milling Hall of Fame aufgenommen

Zhiguo Dan wurde 1972 geboren. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder gründete er 1989 eine Mühle mit 15 Tonnen Tageskapazität. Heute ist daraus das größte Weizenmühlenunternehmen der Welt geworden: Die Wudeli Group verarbeitet über 80.000 Tonnen Weizen täglich – genug, um ein Drittel des chinesischen Weizenmehlbedarfs zu decken. Sie gehört zu den 500 größten Unternehmen des Landes.

Torsten Wywiol (links), CEO der Stern-Wywiol Gruppe, übergab Zhiguo Dan eine Bronzeskulptur in Form eines Mühlsteins zur Aufnahme in die Milling Hall of Fame. (Foto: MehlWelten Museum).

Die Größe allein macht Wudeli nicht zu einem Ausnahmeunternehmen. Entscheidend ist die Philosophie, mit der Zhiguo Dan das Familienunternehmen aufgebaut hat. Sein Ziel war nie allein wirtschaftliches Wachstum, sondern ein Gleichgewicht zwischen allen Beteiligten.

„Ein Unternehmen, das nachhaltig wachsen will, muss allen nutzen – den Kunden, den Bauern, den Mitarbeitenden, dem Land und sich selbst.“ Zhiguo Dan.

Diese Haltung prägt das Unternehmen bis heute: Wudeli zahlt faire Preise, investiert in Ausbildung, fördert eine unternehmerische Kultur und verpflichtet sich zur Steuertransparenz. Diese Fünf-Säulen-Logik ist die Grundlage eines stabilen „Tugendkreises“, wie Dan es nennt – ein Gleichgewicht aus Verantwortung und Vertrauen.Mit mehr als 140 Mehlsorten für unterschiedlichste Anwendungen – von Dampfbrötchen über Ziehnudeln bis zu Backwaren – versorgt Wudeli die chinesische Bevölkerung mit hochwertigen Grundnahrungsmitteln. Dafür nutzt das Unternehmen sowohl heimischen als auch importierten Weizen. Eine zentrale Regel gilt in allen Werken: Unqualifizierter Weizen darf nicht in die Fabrik hinein, minderwertiges Mehl nicht hinaus.

Diese Haltung zur Qualitätskontrolle ist kein Lippenbekenntnis: Mehr als 130 Fachkräfte und technische Berater sorgen für die Einhaltung höchster Standards – oft in Zusammenarbeit mit Universitäten wie der Technischen Universität Henan.

Torsten Wywiol, CEO der Stern-Wywiol Gruppe, überreichte die Ehren-Skulptur gemeinsam mit Roger Gilbert, Herausgeber des Fachmagazins Milling & Grain. In seiner Laudatio sagte Wywiol, dass Zhiguo Dan uns zeigte, dass industrielle Größe und soziale Verantwortung sich nicht gegenseitig ausschließen. Mit strategischer Weitsicht, philosophischer Tiefe und unermüdlicher Innovationskraft habe er Wudeli von einem kleinen Familienunternehmen zum größten Mühlenkonzern der Welt gemacht. Was ihn wirklich außergewöhnlich mache, sei nicht nur sein unternehmerischer Erfolg, sondern sein unerschütterliches Engagement für zielgerichteten Fortschritt. Seine Leistungen verkörpern genau die Werte, die in der Milling Hall of Fame gewürdigt werden sollen: Vision, Leidenschaft, Ausdauer und Wirkung. Zhiguo Dan sei ein Vorbild – für die Branche und weit darüber hinaus. Zhiguo Dan nahm die Auszeichnung mit Dank entgegen:

„Diese Ehrung gehört unserem ganzen Team. Wir sehen unsere Aufgabe darin, sichere und gesunde Lebensmittel zu liefern – für heute und für morgen. Das ist unsere Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft.“ Zhiguo Dan.

Mit seiner Aufnahme reiht sich Zhiguo Dan in eine Gruppe internationaler Persönlichkeiten ein, darunter John G. Coumantaros, Jamal Al-Hazaa und der Museumsgründer Volkmar Wywiol, die alle für ihre Beiträge zur globalen Entwicklung der Müllerei gewürdigt wurden.

Zhiguo Dan in die Milling Hall of Fame aufgenommen
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Bühler ernennt Mike Häfeli zum neuen CEO des Geschäftsbereichs Grains & Food

Lebensmittel
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Getreideverarbeitung
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Johannes Wick übergibt nach zehn Jahren die Leitung von Bühler Grains & Food an Mike Häfeli.
2025
9/11/2025
Bühler ernennt Mike Häfeli zum neuen CEO des Geschäftsbereichs Grains & Food

Mike Häfeli, der zuvor CEO der Eisberg Group und Mitglied der Geschäftsleitung der Bell Food Group war, kehrt zu Bühler zurück und wird mit Wirkung zum 1. Januar 2026 zum CEO Grains & Food und Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Er tritt damit die Nachfolge von Johannes Wick an. Mike Häfeli begann seine Karriere bei Bühler vor mehr als 30 Jahren mit einer Lehre. Später schloss er sein Studium als Mechatronik-Ingenieur ab und begann eine beeindruckende Karriere in verschiedenen Funktionen in den Bereichen Automatisierung, Vertrieb und Unternehmensführung. Unter anderem war Häfeli viele Jahre als Vice President Automation in Nordamerika tätig. Von 2015 bis 2023 leitete er erfolgreich den Geschäftsbereich Grain Quality & Supply bei Bühler.  

Johannes Wick hat in den letzten zehn Jahren zur Entwicklung des Geschäftsbereichs Grains & Food von Bühler beigetragen. Unter seiner Führung hat Grains & Food seinen weltweiten Marktanteil ausgebaut, in neue Geschäftsfelder vorgedrungen und eine finanzielle Performance erzielt. Er hat ein Führungsteam aufgebaut und Innovationen in den Bereichen Getreideverarbeitung, alternative Proteine, Schokoladenverarbeitung und Süsswaren vorangetrieben. Während seiner Amtszeit wurden strategische Kooperationen mit Imdher (Mexiko), Endeco (Deutschland) und Premier Tech (Kanada und China) sowie neue Projekte in den Bereichen Debakterisierung von Nüssen und dem Puffen von Getreide entwickelt.  

Wick wird Ende 2025 von seiner Position als Head of Grains & Food zurücktreten, um eine neue strategische Position innerhalb von Bühler zu übernehmen.
«Johannes Wick war eine treibende Kraft hinter der Transformation von Bühler im Bereich Grains & Food. Seine strategische Vision, seine fundierte Branchenexpertise und sein unermüdliches Engagement haben bleibende Spuren hinterlassen. Wir danken Johannes für seine aussergewöhnliche Führungsstärke und seinen Beitrag zum Erfolg von Bühler», sagt Stefan Scheiber, CEO der Bühler Group. «Gleichermassen freuen wir uns, Mike Häfeli wieder im Unternehmen willkommen zu heissen. Seine umfassende Erfahrung und Führungskompetenz sowohl bei Bühler als auch in der gesamten Lebensmittelindustrie machen ihn zum idealen Nachfolger, um Grains & Food in die nächste Phase der Innovation und des Wachstums zu führen.»
Bühler ernennt Mike Häfeli zum neuen CEO des Geschäftsbereichs Grains & Food
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Bühler gewinnt bei den China–Switzerland Business Awards

Nachhaltigkeit
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Bühler gewinnt drei Auszeichnungen bei den China–Switzerland Business Awards für Innovation und Nachhaltigkeit.
2025
9/5/2025
Bühler gewinnt bei den China–Switzerland Business Awards
«Wir fühlen uns sehr geehrt, bei den China-Switzerland Business Awards 2025 mehrere Auszeichnungen erhalten zu haben», sagte Connie He, President Bühler Greater China Region. «Diese Anerkennung bestätigt unser Engagement für technologische Innovation, digitale Transformation und die Zusammenarbeit zwischen China und der Schweiz und motiviert uns zu weiteren Fortschritten.»

Die von der Schweizerisch-Chinesischen Handelskammer verliehenen Auszeichnungen würdigen seit 2013 alle zwei Jahre besondere Leistungen in der bilateralen Wirtschaft. Die diesjährige Zeremonie fand im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums der Beziehungen zwischen China und der Schweiz statt. Bühler wurde für Innovation, Forschung und Entwicklung sowie digitale Transformation ausgezeichnet.

Daten als Motor der Zukunft

Die digitale Kaffeeröstmanagement-Lösung SmarT von Bühler erreichte den zweiten Platz in der Kategorie «Digital Transformation Award» für große Unternehmen. Sie ermöglicht Transparenz und intelligente Steuerung von der Qualitätskontrolle über das Röstmanagement bis zur Energieüberwachung und steigert Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit. Durch Anwendungen in den Bereichen Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz zeigt Bühler die Bedeutung des chinesischen Marktes für neue Technologien.

Revolution im Druckguss

Die integrierte Druckgusslösung Carat 920 erhielt den «Innovation Pioneer Award». Sie erlaubt Automobilherstellern und Zulieferern die wirtschaftliche Fertigung großer Strukturbauteile aus Aluminium oder Magnesium. Mit über 50 weltweit verkauften Anlagen setzt Bühler Maßstäbe in Märkten wie China, Europa, Amerika, Japan und Vietnam. «Die Auszeichnung spiegelt das Engagement unseres Teams und das Vertrauen unserer Partner wider», sagte Mathias Manser, Quality Manager Die Casting.

Dr. Yang Yong, Innovation Ecosystem Director bei Bühler Greater China (zweiter von links), nahm im Namen von Bühler den von der Schweizerisch-Chinesischen Handelskammer (SwissCham) ins Leben gerufenen „Exclusive: Legacy Award“ entgegen.

Exzellenz und Tradition – exklusiver Legacy Award

Seit 1983 ist Bühler in China präsent und entwickelt lokale Lösungen im Sinne der Schweizer Präzisionsfertigung. Dafür erhielt das Unternehmen den «Legacy Award», der Firmen mit langjährigem Engagement in China auszeichnet. Die Ehrung unterstreicht Bülers Beitrag zur technologischen Zusammenarbeit und industriellen Modernisierung sowie die langfristige Ausrichtung Schweizer Unternehmen im chinesischen Markt.

Die Anerkennung soll die Zusammenarbeit mit der Schweizerisch-Chinesischen Handelskammer und Partnern beider Länder vertiefen, industrielle Modernisierung durch intelligente Anlagen und nachhaltige Technologien fördern und gemeinsame Standards und Talententwicklung stärken.

Bühler gewinnt bei den China–Switzerland Business Awards
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Mettler-Toledo stärkt sein Engagement für eine bessere Zukunft

Mühlenbau
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Mühlentechnik
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Nachhaltigkeit
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Mettler-Toledo berichtet im Corporate Responsibility-Bericht 2025 über Nachhaltigkeitserfolge.
2025
9/1/2025
Mettler-Toledo stärkt sein Engagement für eine bessere Zukunft

Mettler-Toledo hat Erfolge bei sienen Nachhaltigkeitszielen, die Teil des seit 15 Jahren bestehenden GreenMT-Programms zur Förderung von ESG-Initiativen sind.

„Wir setzen uns weiterhin für nachhaltiges Wachstum und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken ein“, betont Patrick Kaltenbach, President und CEO von Mettler-Toledo. „Dank des Engagements unserer Teams verankern wir Nachhaltigkeit zunehmend in Abläufen, Produkten und Unternehmenskultur.“

Ein Schwerpunkt liegt auf nachhaltigem Produktdesign. Fast alle Geschäftsbereiche wenden die Prinzipien des Design for Environment (DfE) an, darunter die Umstellung auf digitale Dokumentation und die Entwicklung neuer Verpackungslösungen. Die Recyclingfähigkeit wurde auf 90 % erhöht. Im Geschäftsbereich Produktinspektion wurden Versandverpackungen auf Papier- und Kartonmaterialien umgestellt, wodurch Gewicht, Materialeinsatz und Kosten sinken. Ergänzend kamen recycelbare Schrumpffolien, Papier-Umreifungen und wiederverwendete Paletten zum Einsatz, was den Holzverbrauch um bis zu 60 % verringerte. Am Standort Giesen wurde das Heizsystem auf Wärmepumpen umgestellt, wodurch Treibhausgasemissionen um 80 % und Energiekosten um 40 % reduziert wurden. Zudem liefern neu installierte Solarmodule 39 % des Strombedarfs und versorgen zwölf Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Weitere Standorte ersetzten nicht recycelbare Verpackungen, etwa in Manchester, wo Metallsuchsysteme nun mit vollständig recycelbaren, papierbasierten Materialien versendet werden. Auch die Lieferkette steht im Fokus. 2024 wurden rund 450 Hauptlieferanten, die etwa 65 % der weltweiten Direktbeschaffung ausmachen, in ESG-Maßnahmen eingebunden. Ziel ist es, ethische Standards zu fördern, Umweltbelastungen zu verringern und Transparenz zu stärken. Im Rahmen der Initiative „Science Based Targets“ strebt Mettler-Toledo an, direkte Emissionen (Scope 1) und energiebezogene Emissionen (Scope 2) bis 2030 um 70 % gegenüber 2018 zu senken. Indirekte Emissionen aus der Wertschöpfungskette (Scope 3) sollen bis 2030 um 30 % gegenüber 2019 reduziert werden. „Der Bericht zeigt unsere Fortschritte und Ziele“, erklärt Christian Gurtner, Head of Corporate Development and Sustainability. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, Mehrwert zu schaffen, Vertrauen aufzubauen und einen positiven Beitrag zu leisten. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns intelligentes Wirtschaften.“ Der Bericht enthält zudem Informationen zu Klimastrategie, Lieferkettenverantwortung, Mitarbeitendenförderung und nachhaltiger Produktinnovation.

Über Mettler-Toledo

Mettler-Toledo ist ein globaler Anbieter von Präzisionsinstrumenten und Lösungen für unterschiedliche Branchen. Das Unternehmen konzentriert sich auf Effizienz und Innovation, um Produktivität zu steigern, steigenden Kosten entgegenzuwirken und die Digitalisierung voranzubringen. Der Geschäftsbereich Produktinspektion entwickelt standardisierte und kundenspezifische Systeme für die Lebensmittel-, Pharma- und Chemieindustrie. Im Fokus stehen Produktsicherheit, Markenschutz und Qualitätssicherung. Die Lösungen helfen Unternehmen, Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und regulatorische Anforderungen einzuhalten. Das Portfolio umfasst Metall- und Röntgeninspektion zur Fremdkörpererkennung, Präzisionskontrollwaagen zur Vermeidung von Über- und Unterfüllungen sowie visuelle Systeme zur Erkennung von Etikettier- und Kennzeichnungsfehlern. Ergänzend bietet die ProdX™-Datenmanagementsoftware eine digitale Überwachung zur Einhaltung von Vorschriften. Die Inspektionslösungen von Mettler-Toledo sind strategische Werkzeuge für mehr Produktivität, Kostensenkung und Digitalisierung. Als verlässlicher Partner unterstützt das Unternehmen seine Kunden weltweit dabei, Qualität zu sichern, Vertrauen aufzubauen und nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Zudem tragen die Lösungen dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, Energie einzusparen und Ressourcen effizienter zu nutzen.

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Bauck GmbH und Holstein Kiel starten Kooperation

Nachhaltigkeit
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Bio-Pionier wird Partner des Zweitligisten und Sponsor der Fußballschule.
2025
9/1/2025
Bauck GmbH und Holstein Kiel starten Kooperation

Der Mühlenbetrieb tritt ab sofort als offizieller Partner der Fußball-Herrenmannschaft von Holstein Kiel auf und trägt Bio weiter in die Mitte der Gesellschaft. Darunter fallen Maßnahmen wie gemeinsame Social-Media-Aktivitäten, Werbung auf Banden und Plakaten sowie Promotionsaktionen im Rahmen eines Spieltagspresentings im Kieler Holstein-Stadion. Highlight ist eine zehn Meter hohe Werbefläche am Flutlichtmast des Holstein-Stadions. Ab sofort trägt die Bauck GmbH damit auch den Titel „Sponsor der Holstein Fußballschule“ und fördert in dem Zuge den Nachwuchs.

Als Sponsor ist das Unternehmen mit seinem Logo der Bauck Mühle auf den Trikots der Fußballschule vertreten und stellt kostenlose Produktproben für die Turnbeutel, die im Zuge der Fußballschule verteilt werden, zur Verfügung. Die Kooperation mit Holstein Kiel ist für die Bauck GmbH schon die dritte Partnerschaft im Profisport. Bereits mit dem 1. FC Nürnberg sowie mit der Damen-Mannschaft von Werder Bremen konnte das Bio-Unternehmen positive Erfahrungen sammeln. Auch in Kiel bieten die Bauck GmbH und die Fußball-Profis von nun an gemeinsam eine breite Bühne für Bio.

„Die Partnerschaft mit Holstein Kiel freut uns sehr“, sagt dazu Friedemann Wecker, Geschäftsführer der Bauck GmbH. „Mit der Kooperation zeigen wir, dass ökologisches Handeln und sportlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Gemeinsam setzen wir somit ein Zeichen, dass Nachhaltigkeit auch im Profifußball eine immer größere Rolle spielt.“
„Wir freuen uns sehr, die Bauck GmbH als Teil der Holstein-Familie begrüßen zu dürfen. Mit ihrem klaren Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Verantwortung passt die Kooperation perfekt zu unseren Werten. Besonders das Engagement im Bereich unserer Fußballschule zeigt, wie sich die Förderung junger Talente mit gesellschaftlichem Engagement verbinden lässt – ein starkes Beispiel dafür, wie Fußball über den Sport hinaus wirkt“, sagt Wolfgang Schwenke, Geschäftsführer von Holstein Kiel.

V.l.n.r: Friedemann Wecker, Wolfgang Schwenke und Hannes Öhler vor der Bauck-Werbefläche am Flutlichtmast des Holstein-Stadions.

Bauck GmbH und Holstein Kiel starten Kooperation
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Bühler trauert um Urs Bühler

Anlagenbau
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Mühlentechnik
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Die Bühler AG trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden Urs Bühler, der am 1. August 2025 im Alter von 82 Jahren starb.
2025
8/9/2025
Bühler trauert um Urs Bühler

Der Unternehmer Urs Bühler ist im Alter von 82 Jahren am 1. August 2025 verstorben. Mit ihm verliert Bühler eine Persönlichkeit, die das Unternehmen ab 1970 über mehr als fünf Jahrzehnte als Eigentümer, Vorsitzender der Konzernleitung und Verwaltungsratspräsident entscheidend prägte und seine Weiterentwicklung gewährleistete. Im Jahr 2014 übertrug Urs Bühler die Firmenanteile an seine Töchter Karin, Maya und Jeannine Bühler und sicherte die Nachfolge und Weiterführung von Bühler als Familienunternehmen.

Urs Bühler wurde 1943 in Uzwil geboren und besuchte die Kantonsschule am Burggraben in St.Gallen. Er studierte  Maschinenbau an der ETH Zürich und durchlief nach seinem Unternehmenseintritt bei Bühler 1970 verschiedene Stationen im In- und Ausland, bis er 1986 zum CEO ernannt wurde. 1994 übernahm er zudem den Vorsitz des Verwaltungsrats. Ab 1990 war Urs Bühler alleiniger Inhaber des Unternehmens. Urs Bühler übte innerhalb seiner Laufbahn zahlreiche externe Mandate aus, unter anderem in den Verwaltungsräten des Schweizer Bankvereins, des Sulzer-Konzerns und der Winterthur Versicherungen. Darüber hinaus war er 30 Jahre lang im Vorstand bei Swissmem.

2001 übertrug er im Rahmen der Nachfolgeplanungen die operative Verantwortung des Konzerns an Calvin Grieder, der 2014 auch das Amt des Verwaltungsratspräsidenten übernahm. Ebenfalls im Jahr 2014 regelte Urs Bühler die Nachfolge der Eigentümerschaft des Unternehmens, indem er die Firmenanteile an seine Töchter Karin, Maya und Jeannine Bühler – die 5. Eigentümergeneration – übertrug. Die Uze AG, welche im Jahr 1892 gegründet wurde und die Immobilien der Familie betreut, wurde bereits im Jahr 2011 an die Töchter übergeben.

«Wir fühlen uns dem Lebenswerk unseres Vaters und unserer Vorgänger verpflichtet und werden Bühler als Familienunternehmen weiterführen. Auch die strategische Ausrichtung mit einem starken Fokus auf Innovation, Aus- und Weiterbildung sowie Nachhaltigkeit hat unsere volle Unterstützung», betonen die drei Töchter.

In den über 50 Jahren bei Bühler prägte Urs Bühler das Unternehmen bis heute und gewährleistete mit zahlreichen langfristig angelegten Entscheidungen dessen  Weiterentwicklung. Dazu zählen insbesondere die Internationalisierung und der weltweite Ausbau des Unternehmens, der Einstieg in neue Technologiefelder wie etwa die Extrusion, oder auch der frühzeitige Einsatz von modernen Informations- und Automationstechnologien. Bestens bekannt und bis heute gültig sind seine Vorgaben, zu keinem Zeitpunkt Kompromisse bezüglich der Innovationsfähigkeit einzugehen. Eindrücklich sichtbar wird diese Innovationsorientierung im Unternehmen u.a. anhand des Urs Bühler Innovation Fund – eines aus anerkannten Experten bestehenden Innovationsbeirats, dem Urs Bühler mit grosser Begeisterung und Engagement persönlich beiwohnte –, durch den Bau des Cubic Innovation Campus sowie des jüngst eröffneten Bühler Energy Centers. Unter der Führung von Urs Bühler entwickelte sich das Maschinenbau-Unternehmen zu einem  global aufgestellten Technologiekonzern für die Nahrungsmittel- und Mobilitätsindustrie.

Mann mit einem Pferd
Neben der Technik und dem Unternehmen waren der Reitsport und das Skifahren sowie die ganzheitliche Betrachtung der Gesundheit von Menschen und Tieren weitere grosse Leidenschaften von Urs Bühler (Foto: Bühler).

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Kahl Gruppe präsentiert Verfahrenstechnik auf der Powtech 2025

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Amandus Kahl, Schule Mühlenbau und Neuhaus Neotec stellen auf der Powtech 2025 ihr Spektrum an Technologien vor.
2025
8/5/2025
Kahl Gruppe präsentiert Verfahrenstechnik auf der Powtech 2025

Ob Granulat, Agglomerat oder Pellet – viele Produkte in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaproduktion entstehen erst durch gezielte Umformungsprozesse. Die KAHL Gruppe bietet Anlagen und Maschinen für verschiedenste Verarbeitungsschritte und Verfahren an. Welche Lösungen sie für die Herausforderungen in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie bereithalten, zeigen Amandus Kahl als Hauptaussteller sowie Schule Mühlenbau und Neuhaus Neotec als Mitaussteller auf der Powtech 2025.

Lösungen für Labor und Produktion

Der Messeauftritt von Amandus Kahl konzentriert sich auf zwei Schlüsselverfahren für die Verarbeitung, Veredelung und Dosierbarkeit unterschiedlichster Stoffe: die Pelletierung und die Wirbelschichttechnologie. Vorgestellt werden unter anderem die kleinste Wirbelschichtanlage LFB mini S sowie zwei Flachmatrizenpressen, darunter die kompakte Presse 14-175 mit Untergestell. Diese eignet sich insbesondere für Anwendungen mit begrenztem Platzangebot oder für Labore. Darüber hinaus wird die leistungsstarke Presse 33-600 in Aktion gezeigt. Beide Pressen können für Anwendungen in der pharmazeutischen Industrie optional nach GMP-Richtlinien zertifiziert werden. Die „Good Manufacturing Practice“, also „gute Herstellungspraxis“, bezeichnet Richtlinien, die gewährleisten, dass Arzneimittel, Lebensmittel und Kosmetika unter hygienischen Bedingungen reproduzierbar und sicher hergestellt werden.

Eine blaue Pelletpresse
Die Presse 33-600 kann optional für Anwendungen in der pharmazeutischen Industrie nach GMP-Richtlinien zertifiziert werden (Foto: Kahl Gruppe).

Fliehkraftschäler

Ein großer Moment für Schule Mühlenbau: Das Traditionsunternehmen nimmt 2025 erstmals an der Powtech teil – und bringt seine über 130-jährige Müllereikompetenz auf die internationale Bühne der Verfahrenstechnik. Mit dem Messeauftritt öffnet sich Schule einem breiten Fachpublikum und zeigt, dass moderne Getreideverarbeitung heute mehr kann als klassisches Schälen. Im Fokus steht der Fliehkraftschäler, der Hafer, Dinkel, Einkorn, Emmer oder Sonnenblumenkerne schonend von ihrer Schale trennt. Mit einem hohen Schälgrad bei geringem Bruchanteil und einer hohen Durchsatzleistung ermöglicht er Müllereibetrieben eine maximale Ausbeute bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit.

Der Fliehkraftschäler von Schule Mühlenbau zeichnet sich durch einen hohen Schälgrad bei geringem Bruchanteil und einen hohen Durchsatz aus (Foto: Kahl Gruppe).

Chemische Feinstvermahlung

Neuhaus Neotec, bislang primär als Anbieter von Anlagen für die Kaffeeindustrie bekannt, positioniert sich auf der Powtech 2025 im Bereich der chemischen Verfahrenstechnik. Die zweistufigen Labormahlwerke und großtechnischen Walzenmahlwerke des Unternehmens sind optimal für anspruchsvolle Anwendungen, bei denen eine präzise Partikelgrößenverteilung erforderlich ist.

Kahl Gruppe präsentiert Verfahrenstechnik auf der Powtech 2025
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Kahl Gruppe mit Verfahrenstechnik für moderne Tierernährung

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Mit seiner Expander-Technologie unterstützt Amandus Kahl Futtermittelhersteller weltweit.
2025
7/30/2025
Amandus Kahl mit Verfahrenstechnik für moderne Tierernährung

Ob in der Schweine-, Rinder- oder Geflügelhaltung – die Anforderungen an Futtermittel steigen in puncto Hygiene, Verdaulichkeit und wirtschaftlicher Effizienz. Amandus Kahl begegnet diesen Herausforderungen mit einer bewährten Verfahrenstechnik: dem KAHL Expander. Die Technologie hat sich in Mischfutterwerken bereits weltweit etabliert und gilt als Schlüsselprozess für die hygienische und nährstoffoptimierte Aufbereitung von Futterkomponenten. Der Spezialist für Agrartechnik TMSA, der als Vertreter der KAHL Gruppe direkter Ansprechpartner in Brasilien ist, demonstriert gemeinsam mit Amandus Kahl die Funktionsweise des Expanders auf der Messe in São Paulo anhand eines 3D-Modells.

Effizienter verarbeiten, gezielter ernähren

Der KAHL Expander bietet ein Verfahren zur gezielten Aufbereitung von Futtermittelkomponenten: Er eignet sich zum Mischen, Kneten und Homogenisieren, wird aber auch zum Agglomerieren und zur Kurzzeitkonditionierung eingesetzt. In einem geschlossenen System werden Feuchtigkeit, Druck und Temperatur gezielt gesteuert und kombiniert, um pflanzliche Zellstrukturen aufzuschließen, pathogene Keime abzutöten und Nährstoffe besser verfügbar zu machen. Für Futterrezepturen, die nicht pelletiert werden – wie in der Legehennenfütterung –, ist die Expansion ein zentraler Hygieneschritt, da Keime und Erreger wie Salmonellen wirksam abgetötet werden. Bei Mastgeflügel, Ferkeln und Sauen verbessert sich durch den gezielten Stärkeaufschluss in einem KAHL Expander mit Kronenauslauf außerdem die Verdaulichkeit und Nährstoffverwertung deutlich, was sich direkt in der Tiergesundheit und Leistung widerspiegelt.

Gleichzeitig ermöglicht die Vorbehandlung mit dem Expander eine signifikante Steigerung der Pelletierleistung. Die mechanisch und thermisch vorbehandelten Futtermischungen lassen sich leichter pressen. Das Ergebnis: ein 20 bis 30 % höherer Durchsatz, eine bessere Pelletqualität und ein reduzierter Verschleiß.

Schule Mühlenbau adressiert mit seiner Expertise insbesondere Müllereibetriebe. Das Traditionsunternehmen bietet Lösungen zur Verarbeitung von Reis, Hafer, Getreide und Leguminosen – etwa zur Herstellung proteinreicher Zutaten für pflanzliche Lebensmittel. Mit ihrem gemeinsamen Auftritt repräsentieren TMSA, Amandus Kahl und Schule am Stand 3030 die technologische Vielfalt der KAHL Gruppe auf der VICTAM LatAm 2025. Von der Schälung und Verarbeitung von Getreide, Leguminosen und Ölsaaten über die Aufbereitung, Hygienisierung und Veredelung von Futtermittelkomponenten bis hin zur effizienten Pelletierung bieten sie Lösungen für mehr Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Futtermittelindustrie.

Amandus Kahl mit Verfahrenstechnik für moderne Tierernährung
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Bühler lanciert Kurzlehre «Vocational Fast Track»

Ausbildung
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Müller
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Verfahrenstechnologe
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Anlässlich seines wichtigsten Kundenevents, den Networking Days 2025 im Juni, hat Bühler das neue Berufsbildungsformat «
2025
7/29/2025
Bühler lanciert Kurzlehre «Vocational Fast Track»

Teilnehmende haben die Möglichkeit, Module in den Bereichen Mechanik , Mechatronik und Projektmanagement zu absolvieren. Je nach individuellem Bedarf wird zusätzlich eine Schulung in Prozesstechnologie angeboten. Die Programme richten sich gezielt an Servicetechnikerinnen und -techniker sowie Instandhaltungspersonal und beinhalten Arbeitssicherheitskurse nach Schweizer Standards. Jedes Modul schliesst mit einem anerkannten Schweizer Zertifikat ab.

«Das Vocational Fast Track Berufsbildungsformat bietet Unternehmen eine bisher einzigartige Möglichkeit, Kompetenzen gezielt und effizient aufzubauen», sagt Irene Mark-Eisenring, Chief Human Resources Officer bei Bühler. «Wir bringen die Stärken des Schweizer dualen Bildungssystems – die enge Verzahnung von Theorie und Praxis – in ein kompaktes und skalierbares Format für industrielle Anforderungen.»

Dieses neue Angebot adressiert einige der drängendsten Herausforderungen des heutigen Arbeitsmarkts: zunehmender Fachkräftemangel, flexiblere und volatilere Arbeitsmärkte sowie steigende Ausbildungskosten. In diesem Kontext gewinnen kontinuierliche Weiterbildung und der Erwerb von neuen Qualifikationen zunehmend an Bedeutung.

Seit über einem Jahrhundert ein Pionier in der Berufsbildung

Bühler ist seit über 110 Jahren ein Vorreiter in der Berufsbildung – die ersten Lernenden wurden bereits 1915 ausgebildet. Seither hat das Unternehmen seinen Ansatz zur beruflichen Ausbildung kontinuierlich weiterentwickelt und modernisiert. Das Vocational Fast Track Berufsbildungsformat baut auf diesem Fundament auf und spiegelt Bühlers langjähriges und umfassendes Engagement für Bildung und Weiterbildung wider.

Bildung ist tief in der DNA von Bühler verankert und umfasst ein breites Spektrum – von der Förderung junger Talente in der Schweiz und im Ausland über die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden bis hin zur Zusammenarbeit mit Hochschulen, Branchenverbänden und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, um die Arbeitswelt von morgen mitzugestalten. Ausbildungsprogramme werden an 26 Standorten in Europa, Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten, Afrika und Südasien durchgeführt. Bühler verfolgt dabei ein Ziel, das über den eigenen Fachkräftebedarf hinausgeht: Durch Investitionen in Menschen und deren Kompetenzen soll das Rückgrat der verarbeitenden Industrien insgesamt gestärkt werden.

Heute bildet Bühler weltweit über 520 Lernende aus, davon rund 40 Prozent ausserhalb der Schweiz. Seit der Gründung des Ausbildungsprogramms im Jahr 1915 haben allein in der Schweiz mehr als 8400 junge Fachkräfte eine Lehre bei Bühler abgeschlossen.

Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Berufsbildung hat Bühler starke Kompetenzen im Vermitteln und Multiplizieren von Wissen aufgebaut – sowohl intern an seinen Standorten weltweit als auch extern durch Partnerschaften mit Organisationen wie Swissmem (dem Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) und dem Global Apprenticeship Network (GAN), einem weltweiten Zusammenschluss von Unternehmen, internationalen Organisationen und Arbeitgeberverbänden zur Förderung von praxisorientiertem Lernen.

Auf dieser Grundlage ist das Vocational Fast Track Berufsbildungsformat nun bereit für Kunden weltweit. Damit können Bühler und seine Partner hochwertige Berufsbildung effizient und global anbieten – zur Unterstützung industrieller Kunden und zur Stärkung breiterer Branchennetzwerke.

Duales Bildungssystem: ein wirtschaftliches Erfolgsmodell

Das Schweizer duale Bildungssystem ist international anerkannt für seine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Es sorgt für eine hohe Anstellungsquote nach der Ausbildung und ausgezeichnete berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Rund 70 Prozent der Schweizer Jugendlichen entscheiden sich für eine Lehre in einem von über 230 anerkannten Berufen. Dies trägt zu einer der weltweit niedrigsten Jugendarbeitslosenquoten bei, die unter 4 Prozent liegt.
Sonja Studer, Leiterin Bildung beim Branchenverband Swissmem, sagt: «Der wirtschaftliche Erfolg der Schweiz – und von Bühler – ist eng mit dem dualen Bildungssystem verknüpft. Es stellt eine kontinuierliche Versorgung mit Fachkräften sicher, richtet die Ausbildung an den Bedürfnissen der Industrie aus und stärkt die Innovationskraft.»

Von der Schweiz in die Welt

Bühler erkannte früh den strategischen Wert der dualen Bildung und begann bereits vor Jahren damit, das Schweizer Modell international zu etablieren. Heute betreibt Bühler Ausbildungsprogramme in Deutschland, Österreich, Tschechien, Indien, Südafrika, Brasilien und den USA. Globale Ausbildungszentren befinden sich unter anderem in Minneapolis, Raleigh, Johannesburg, Bengaluru, Žamberk und Curitiba.

Das duale Bildungssystem der Schweizer könnte eine entscheidende Rolle bei der Lösung aktueller Herausforderungen im Bildungs- und Arbeitsmarkt spielen, insbesondere in den USA. Dort liegt die Fachkräftelücke in der Industrie bei über einer Million unbesetzter Stellen, etwa die Hälfte davon im verarbeitenden Gewerbe. Gleichzeitig betragen die Kosten für ein Hochschulstudium zwischen USD 26’000 und USD 60'000 pro Jahr, was vielen den Zugang zur formalen Bildung erschwert. Lehren werden oft noch als «zweite Wahl» gegenüber Universitätsabschlüssen betrachtet, und es fehlt an einheitlichen nationalen Standards.

Tracy Bayer, Head of Human Resources North America bei Bühler, erklärt: «Die USA brauchen dringend skalierbare und kosteneffiziente Modelle zur Entwicklung von Fachkräften. Das Schweizer duale Bildungssystem ist eine bewährte Lösung: Es ist erschwinglich, vermittelt hochwertige Kompetenzen und schafft direkte Wege in die berufliche Karriere. Mit unserem schweizerisch geprägten Ausbildungsprogramm an der Bühler Apprentice Academy in North Carolina und Minnesota zeigen wir, wie das in der Praxis funktioniert.»
Eine Frau hält einen Vortrag
Irene Mark-Eisenring, Chief Human Resources Officer bei Bühler.

Die US-Programme von Bühler kombinieren die Ausbildung an einer Fachhochschule mit praktischer Arbeit in Betrieben von Bühler. Absolventinnen und Absolventen erwerben sogenannte Associate Degrees und Facharbeiterzertifikate – viele steigen anschliessend direkt in eine Festanstellung bei Bühler ein.

Bildung als gemeinsame Verantwortung

Bühler arbeitet eng mit Branchenverbänden wie Swissmem, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und lokalen Akteuren zusammen, um das duale Bildungssystem an unterschiedliche kulturelle und wirtschaftliche Kontexte anzupassen.

Irene Mark-Eisenring sagt: «Nur durch Partnerschaften zwischen Unternehmen, Regierungen und Bildungseinrichtungen kann Berufsbildung international erfolgreich sein. Es ist ein Modell, das nicht nur einzelnen Unternehmen, sondern ganzen Volkswirtschaften zugutekommt.»

Mit dem Vocational Fast Track Berufsbildungsformat geht Bühler einen weiteren mutigen Schritt, um das Schweizer Bildungsmodell zu globalisieren und es zugleich modularer und zugänglicher für die Bedürfnisse von Industriekunden weltweit zu gestalten.

Bühler lanciert Kurzlehre «Vocational Fast Track»
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Circular Valley Convention 2026

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Nach der erfolgreichen Premiere im März 2025 steht jetzt der Termin für die nächste Circular Valley Convention fest.
2025
7/29/2025
Circular Valley Convention 2026

Die Position als internationale Leitmesse der Circular Economy soll ausgebaut werden. Dazu gehört mit der Expo ein wachsender Marktplatz für zirkuläre Lösungen, ergänzt durch die Conference, die als Content Hub relevante Inhalte und aktuelle Entwicklungen der Circular Economy bündeln soll. Einen besonderen Stellenwert sollen das Thema Networking und die hohe Qualität der Aussteller und Teilnehmer einnehmen. Das innovative Convention-Konzept setzt zukünftig  mehr auf wertschöpfungsketten- und branchenübergreifende Kooperation, praxisnahe Best-Practice-Beispiele und interdisziplinären Austausch. Hier präsentieren Pioniere der Kreislaufwirtschaft konkrete Lösungsansätze.

Anmeldung als Aussteller

Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und NGOs, die ihre Lösungen für die Circular Economy auf der CVC 2026 präsentieren möchten, können sich ab sofort als Aussteller anmelden. Weitere Informationen und Impressionen sind auf der Website zu finden.

Die Circular Valley Convention

Die Circular Valley Convention ist eine globale Plattform für die Circular Economy mit einem Veranstaltungsformat aus Conference, Expo und einem exklusiven Networking-Event. Sie bringt Entscheidungsträger und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um zirkuläre Lösungen und die Transformation zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Ziel der Messe ist es, nachhaltige, effiziente und branchenübergreifende Wertschöpfungsketten zu fördern sowie innovative Technologien und Materialien zu präsentieren. Die Veranstaltung wird von der Messe Düsseldorf organisiert, in Kooperation mit der Circular Valley Stiftung und unter wissenschaftlicher Begleitung des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT.

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